Warenkunde: Brotsorten
Welche Brotsorten gibt es?
Brot ist nicht einfach nur ein Grundnahrungsmittel: Mit sorgsam ausgewählten Zutaten und dem handwerklichen Können eines Bio-Bäckers gefertigt, ist das Gebackene durchaus ein Genussmittel. Ob aus hellem oder Vollkornmehl – jeder Laib zeichnet sich du durch seinen unverwechselbaren Charakter aus.
Beliebte Brotsorten
Kräftig: Roggenvollkornbrot
Wer es gerne kräftig, herzhaft mag, greift zum Roggenvollkornbrot. Mindestens 90 Prozent Roggenanteil
muss es aufweisen, meist wird es nur mit Roggenschrot,
Roggenvollkornmehl sowie Wasser und Salz gebacken. Da Roggen aufgrund
seines geringen Kleberanteils erst durch Säuerung backfähig wird, darf
Sauerteig als Backtriebmittel nicht fehlen. In der Bio-Bäckerei erhält
Roggenvollkornbrot mit einer langsamen Teigführung und einem
zeitintensiven Gärvorgang seinen vollen, aromatisch-säuerlichen
Geschmack. Es schmeckt gut mit kräftigem Brotbelag wie Schinken und
Ziegenkäse, ist aber auch pur mit Butter ein Genuss.
Olivenöl im Teig: Ciabatta
Die Heimat des Ciabattas ist Italien, mittlerweile ist das Weizenbrot
auch bei uns sehr verbreitet. Die länglich flache Brotsorte wird mit
Hefe unter Zugabe von Olivenöl gebacken, wodurch sie ihr feines Aroma
und die typisch groben Löcher in der Krume erhält. Ciabatta wird auch in
Varianten, zum Beispiel mit schwarzen Oliven, Kräutern wie Bärlauch
oder mit Dinkelmehl gebacken angeboten. Das Brot passt gut als Beilage
zu Salaten, Suppen oder Antipasti und schmeckt zu Aufschnitt wie
Parmaschinken und Käse. Außerdem eignet es sich bestens für die
Zubereitung von Bruschetta und als Begleitung zu Wein.
Saftig, dunkel: Pumpernickel
Die Brotspezialität stammt ursprünglich aus Westfalen und wird
traditionell aus Roggenvollkornschrot, Wasser und Salz gebacken.
Heutzutage werden häufig auch verschiedene weitere Zutaten wie
Weizenvollkornmehl, Rübensirup und Hefe verwendet. Seine typischen
Eigenschaften erhält Pumpernickel durch ein besonderes Backverfahren:
Das Brot wird in speziellen Dampfkammern über mindestens 16 Stunden bei
Niedrigtemperaturen gebacken, wobei die Stärke karamellisiert. Das
Ergebnis ist ein süßlicher, malziger Geschmack, eine tiefbraune Farbe
und leicht feuchte Konsistenz. Pumpernickel hat eine kompakte Krume und
ist krustenlos. Pasteurisiert und in Folie eingeschweißt oder in der
Dose angeboten, ist Pumpernickel bis zu einem Jahr haltbar – ideal also für den Reiseproviant und die Vorratshaltung.
Hell und locker: Weizenbrot
Für den feinen Gaumen: Das Weizenbrot, auch Weißbrot genannt, besitzt
eine besonders zarte Krume, es ist feinporig und locker. Es wird aus
niedrig ausgemahlenem Weizenmehl mit nur geringen Anteilen des vollen
Korns, zum Beispiel Type 505, hergestellt. Häufig wird es in der Form
gebacken und als Kastenbrot angeboten. Helles Weizenbrot schmeckt
besonders gut zum Frühstück, vor allem mit süßem Aufstrich, und eignet
sich für die Zubereitung von Sandwiches. Es lässt sich auch sehr gut
toasten oder, klein gewürfelt und in der Pfanne geröstet, für Croûtons
zum Bestreuen von Salaten und Suppen verwenden. Helles Weizenbrot
schmeckt frisch am besten und sollte innerhalb von zwei Tagen verzehrt
werden.
Ein Baguette ist meist aus hellem Weizenmehl gebacken, es kann auch
Roggenmehl und beispielsweise Zwiebeln als weitere Zutaten enthalten.
Bio-Bäcker fertigen das längliche, knusprige Brot oft auf traditionelle
Art mit langer Teigführung von nicht selten 16 Stunden. In Frankreich
ist das Baguette allgegenwärtig, wo es in Scheiben geschnitten oder in
Stücke gebrochen zu vielen Mahlzeiten auf den Tisch kommt, etwa als
Beigabe zu Suppen, Salaten und Fleisch. Es schmeckt aber ebenso mit
Aufschnitt und Käse als Belag. Der Länge nach halbiert und zum Beispiel
mit Tomaten, Käse und gekochtem Schinken belegt sowie überbacken, ist
ein Baguette eine beliebte Grundlage für Croques.
Kompromiss: das Mischbrot
Ein Mischbrot ist zu unterschiedlichen Anteilen meist aus Weizen- und
Roggenmehl gebacken, zum Beispiel 70 Prozent Roggen und 30 Prozent
Weizen. Je nach überwiegendem Getreideanteil (mehr als 51 Prozent),
heißen sie dann Roggen- oder Weizenmischbrote. Es können auch drei und
mehr Getreidearten enthalten sein sowie Mehle mit unterschiedlichem
Ausmahlungsgrad wie Vollkornmehle bzw. -schrote oder niedrig
ausgemahlene helle Mehle. Für all jene, denen ein Vollkornbrot zu
kräftig und ein helles Brot zu wenig gehaltvoll ist, bietet ein
Mischbrot eine gute Alternative.
Sein knuspriges Äußeres gibt dem Krustenbrot seinen Namen. Es ist ein so genanntes freigeschobenes Brot, was bedeutet: Die Brotteige werden zum Backen frei nebeneinander in den Ofen geschoben. Auf diese Weise kann sich auf allen Seiten eine ausgeprägte Kruste bilden. Dies gelingt besonders gut durch das Backen im Steinofen. Hier verteilt sich die Hitze sehr gut, so dass sich eine besonders knusprige Kruste mit einem herzhaften Geschmack ausbildet - lecker mit Käse, Wurst oder vegetarischem Brotaufstrich.
Zu den „Spezialisten“ im Sortiment zählt der Bäcker jene Vertreter, die spezielle Zutaten enthalten. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt, gebacken werden kann etwa mit Nüssen, Ölsaaten, Rosinen, geraspelten Möhren, Leguminosen wie Soja oder speziellen Getreidesorten wie Dinkel, Amaranth und Buchweizen. Auch Kartoffel- oder Milcherzeugnisse können dem Brotteig beigemengt sein.
Brot und seine Triebmittel
Sauerteig: Der meist aus Roggenmehl und Wasser
gefertigte Teig entsteht durch Milchsäure- und Hefegärung.
Bio-Bäckereien verwenden Natursauerteig, den sie in einem aufwändigen
dreistufigen Verfahren selbst herstellen.
Backhefe: Bestimmte Hefepilzkulturen treiben den Teig unter
Bildung von Kohlendioxid. Meist kommt Hefeteig für Weizen- bzw.
Weizenmischbrote zur Verwendung. Bio-Hefe wird auf der Basis von
Weizenmelasse, und nicht von Zuckermelasse, hergestellt.
Backferment: Dieses Teiglockerungsmittel, ein spezieller
Sauerteig, ist eine Mischung aus Getreide, Hülsenfrüchtemehl und Honig.
Mit ihm lassen sich alle Getreidearten zu mild-säuerlichem Brot
verbacken.