
Mehl Haltbarkeit – Kann Mehl schlecht werden?
Mehl ist eines der wichtigsten und ältesten Lebensmittel und wird aus Getreide gewonnen. Dazu werden die Getreidekörner in der Mühle zu Mehl gemahlen, indem Schale sowie Keimling vom Getreidekorn getrennt werden.
Bei Vollkornmehl wird das ganze Korn des Getreides in der Mühle vermahlen. Da Getreide in großen Mengen zu Mehl verarbeitet wird, ist es wichtig dieses möglichst lange lagern zu können.
Ausmahlungsgrad und Mehltypen
Im Gegensatz zu Schrot hat Mehl einen viel höheren Ausmahlungsgrad, da es nur noch wenige Anteile vom Keimling oder der Schale des Getreides enthält. Der Ausmahlungsgrad gibt prozentual an, wie viel Mehl aus 100 kg Getreide hergestellt wurde. Je höher der Ausmahlungsgrad ist, desto mehr Bestandteile des Getreidekorns sind verarbeitet worden. Bei einem Ausmahlungsgrad von 60 % werden somit aus 100 kg Getreide 60 kg Mehl gewonnen.
Mehltypen
Grundsätzlich wird zwischen den Mehlsorten Weizenmehl, Roggenmehl und Dinkelmehl unterschieden. Diese Mahlerzeugnisse unterscheiden sich wiederum in verschiedene Mehltypen. Die Mehltypanzahl gibt an, wieviel Mineralstoffe pro 100 g noch im Mehl vorhanden sind. Dinkelmehl 630 bedeutet somit, dass in 100 g Dinkelmehl, 630 mg Mineralstoffe enthalten sind. Je höher die Zahl, desto mehr Mineralstoffe sind im Mehl enthalten. Daher hat Vollkornmehl keine Typenbezeichnung, da es alle Bestandteile des Korns enthält .
Welche Unterschiede der Mehltyp und die Sorte auf die Haltbarkeit haben, ist in den nächsten Abschnitten zusammengestellt.
Wie lange ist Mehl haltbar?
Im Grunde genommen ist Mehl sehr lange haltbar, da sich durch den geringen Wassergehalt im Produkt kaum Keime bilden können. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (kurz: MHD) ist das Trockenprodukt Mehl deshalb nicht automatisch schlecht. Allerdings besitzt das frische Mahlerzeugnis aus Getreide die besten Backeigenschaften sowie Backfähigkeiten, weshalb es ratsam ist, dieses zügig zu verbrauchen.
Als Faustregel gilt, dass Mehl bei richtiger Lagerung zwischen sechs bis 12 Monate haltbar ist.
Haltbarkeit der verschiedenen Mehlsorten – Weizen, Roggen, Dinkel & Co.
Nicht jede Mehlsorte ist gleich lang haltbar. Während einige problemlos über Monate hinweg gelagert werden können, verderben andere deutlich schneller. Hier ist ein Überblick über die bekanntesten Mehlsorten und ihre Haltbarkeit:- Weizenmehl: Weizenmehl ist besonders lange haltbar, da es einen vergleichsweise geringen Fettgehalt aufweist. Unter optimalen Lagerbedingungen – kühl, trocken und lichtgeschützt – ist es bis zu 12 Monate oder länger genießbar.
- Roggenmehl: Roggenmehl bleibt in der Regel ebenfalls bis zu 12 Monate lang haltbar. Da Roggenmehl mehr Enzyme enthält, kann es bei ungünstigen Lagerbedingungen jedoch schneller an Qualität verlieren.
- Dinkelmehl: Dinkelmehl ist fettreicher und dadurch empfindlicher. Es sollte idealerweise innerhalb von sechs bis neun Monaten verbraucht werden.
- Gerstenmehl: Gerstenmehl enthält mehr Ballaststoffe sowie Fett, was die Haltbarkeit leicht verkürzt. Unter optimalen Lagerbedingungen bleibt die fettreichere Mehlvariante etwa sechs bis acht Monate lang frisch.
Haltbarkeit der verschiedenen Mehltypen – Type 405, 550 & Co.
Neben der Sorte hängt die Haltbarkeit auch von der Mehltype beziehungsweise dem Ausmahlungsgrad ab. Diese bestimmen, wieviel Getreidekorn vermahlen wird.Mehle mit niedriger Type sowie einem niedrigeren Ausmahlungsgrad bestehen größtenteils aus dem stärkehaltigen Mehlkörper und enthalten keinen vermahlenen Keimling.
Anders verhält es sich bei Mehlen mit höherer Typenzahl und höherem Ausmahlungsgrad, wie zum Beispiel Type 1050, Vollkornmehl oder der gröbere Schrot. Solche Mahlerzeugnisse enthalten mehr Bestandteile des Korns, darunter den Keimling und Schalenanteile, welche von Natur aus mehr Fett enthalten. Dieses Fett kann im Laufe der Zeit oxidieren, wodurch das Mehl ranzig wird. Insbesondere Vollkornmehl sowie Vollkornprodukte sind von einer kürzeren Haltbarkeit betroffen.
Grundsätzlich gilt also: Je niedriger die Type, desto länger haltbar ist das Mehl.
Verdorbenes Mehl erkennen – Wann ist Mehl schlecht?
Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums ist Mehl nicht sofort schlecht. Allerdings lässt die Backfähigkeit des Mahlerzeugnis nach, je länger es gelagert wird.
Achten Sie bei der Verwendung von Mehl, unabhängig vom Haltbarkeitsdatum, darauf, dass das Mehl einen frischen Geruch und keine Klumpen besitzt, sondern fein aus der Packung rieselt. Anzeichen für den Verderb sind unter anderem ein muffiger, beißender oder ranziger Geruch des Trockenprodukts.
Schädlinge im Mehl erkennen
Ist Mehl von Schädlingen befallen, erkennen Sie diese meist mit bloßem Auge. Dies können Schädlinge wie Lebensmittelmotten, Mehlwürmer, Brotkäfer oder Mehlmilben sein.Bei einem Schädlingsbefall sollte das gemahlene Getreide sofort entsorgt werden. Achten Sie auch darauf, dass sich die Lebensmittelmotten, Mehlwürmer oder andere Schädlinge nicht auf den restlichen Vorrat ausgebreitet haben.
Mehl richtig lagern – So bleibt das Mehl möglichst lange haltbar
Sobald Sie die Packung geöffnet haben, sollte das Mehl in ein gut verschließbares Gefäß umgefüllt werden. Hierfür eignen sich beispielsweise luftdichte Gefäße wie Metalldosen, Gläser mit Schraubdeckel oder Plastikbehälter. Auf diese Weise können Sie das Getreideprodukt vor Luftfeuchtigkeit, Keimen und einem Schädlingsbefall schützen.
In unserem Artikel finden Sie weitere hilfreiche Tipps zur optimalen Lagerung von Mehl.