Mehltypen
Was bedeuten sie?
Getreide gehört seit Jahrtausenden zu den Grundnahrungsmitteln der Menschen. Überlieferungen zufolge begann man schon vor 8.000 Jahren Getreidefladen zu backen – dabei war vermutlich immer das volle Korn die Basis. Doch die Mühlentechnik entwickelte sich weiter, und es wurde möglich, das Getreidekorn von seinen Randschichten und dem Keimling zu befreien: die Grundvoraussetzung für sogenannte Typenmehle.
Durch das Mahlen des Getreidekorns gehen jedoch auch wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe verloren, die sich in den Randschichten befinden.
Die Mehltype gibt Auskunft über den Mineralstoffgehalt.
- In 100 Gramm Weizenmehl Type 1.050 beispielsweise stecken 1.050 Milligramm Mineralstoffe,
- in einem Mehl Type 550 entsprechend 550 Milligramm.
Das heißt, je niedriger die Typenzahl, desto geringer ist auch der Gehalt an Mineralstoffen und Co. Der Vorteil eines Mehls mit niedriger Type liegt darin, wenig Eigengeschmack und gute Backeigenschaften zu haben. Vollkornmehle tragen im Übrigen keine Typenbezeichnung; ihr Mineralstoffgehalt ist nicht standardisiert und schwankt naturgegeben.
Welches Mehl wofür?
- Type 630 oder 550: für feines Gebäck, Brötchen oder Plätzchen, auch weil sie hell in der Farbe sind.
- Type 1.050: ist ein guter Kompromiss zwischen Vollkorn- und hellem Mehl. Hieraus lassen sich Brote und Brötchen, Pizzateig, Nudeln und ähnliches besonders gut herstellen.
- Vollkornmehl: eignet sich vor allem für kräftige Brote und Gebäck, doch auch köstliche Kuchen sind mit diesem inhaltsstoffreichen Mehl zweifelsohne möglich.
››› Wolfgang W. Springer, geschäftsführender Gesellschafter der Bio-Bäckerei Springer