verschiedene Tomatensorten auf Papier

Warenkunde: Tomate

Tomaten (Solanum Lycopersicum) sind unser Gemüse Nummer eins. Dabei essen wir in Deutschland pro Person jährlich bis zu 30 Kilo! Weltweit gibt es unzählige Sorten, die sich in Größe, Form, Farbe und den Verarbeitungsmöglichkeiten unterscheiden. Hier lesen Sie alles zur Tomate.

Kulturgeschichte: Woher kommt die Tomate?

Die Tomatenpflanze gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae, Solanum) und stammt aus Mittel- und Südamerika, wo sie bereits seit 200 v. Chr. als Nutzpflanze angebaut wurde. Christopher Kolumbus brachte die sogenannten Wildtomaten im 15. Jahrhundert zurück nach Südeuropa. Obwohl die Nutzpflanze aufgrund des enthaltenen Solanin zunächst als giftig galt, entwickelte sie sich vor allem in Südeuropa bald zu einem wichtigen Bestandteil der Ernährung. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Tomate auch in deutschen Supermärkten verkauft und danach schnell zum Liebling. Im Laufe der Zeit trug sie viele Namen wie Goldapfel, Paradeiser oder Paradiesapfel und ist teilweise immer noch unter diesen bekannt.

Tomaten: Gemüse oder Obst?

Obwohl der damals so genannte Paradiesapfel der klare Liebling der Deutschen ist, herrscht immer wieder Verwirrung bezüglich der Zuordnung der Tomate. Ist sie nun eine Frucht oder eben doch ein Gemüse?

Tatsächlich gehören Tomaten aus botanischer Sicht zum Obst, da die Frucht aus einer bestäubten Blüte hervorgeht und Samen enthält. Allerdings besteht keine eindeutige botanische Definition für Gemüse. Diese umfasst alle essbaren Bestandteile einer Pflanze, worunter ebenfalls die Wurzeln oder Blätter fallen.

Aus kulinarischer Sicht wird ein Gemüse durch eine feste Struktur und der überwiegenden Verwendung in herzhaften Gerichten gekennzeichnet. Alles Merkmale, die auf die Tomate zutreffen.

Aufgrund dieser Unstimmigkeiten wird die Tomate auch als Fruchtgemüse gekennzeichnet – also einer Mischform aus Obst und Gemüse. Unter diese Kategorie fallen auch Auberginen, Gurken, Paprika sowie viele weitere. 

Wann hat die Tomate Saison?

Das Fruchtgemüse ist in verschiedenen Sorten ganzjährig erhältlich. Der Zeitpunkt der Aussaat auch für die eigenen Garten-Pflanzen ist im März. Die Ernte der Tomatenpflanze liegt primär in den Monaten August und September.

Weitere Informationen zur Saison der Tomatenpflanzen finden Sie in unserem Tomaten-Saisonkalender.

Sortenvielfalt der Tomaten: Welche Tomatensorten gibt es?

Kaum ein Gemüse oder eine Frucht wurde so stark gezüchtet wie die Tomate. Die Tomatensorten unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben, Größen, Formen und Geschmacksrichtungen. Wenn Sie mehr über die verschiedenen Sorten sowie Tipps zur Verwendung erfahren möchten, sind sie in unserem Ratgeber zu Tomatensorten richtig! 

Die bekanntesten Vertreter haben wir Ihnen hier aufgeführt:  

  • Die Fleischtomate besitzt wenig Tomatensamen und ein festeres Fruchtfleisch, welches beim Einkochen nicht zusammenfällt. Dadurch eignen sich die Fleischtomaten für das Füllen oder Grillen. 
  • Rispentomaten gehören zu der kleineren Variante der Tomaten und sind meist süßer und fruchtiger als die anderen Varianten. Durch ihren knackigen Biss und ihr festes Fruchtfleisch können sie ausgezeichnet roh gegessen werden, sind aber auch gekocht oder getrocknet sehr schmackhaft. 
  • Salattomaten sind größere und runde Früchte. Sie besitzen einen höheren Wasseranteil, weswegen sie besonders frisch schmecken und gut roh verzehrt werden können. Auch für das Schmoren im eigenen Saft eignen sie sich. 
  • Flaschentomaten, auch Eiertomaten genannt, bestechen durch ihre längliche und ovale Form. Ihr süßes Aroma wird durch das Kochen weiter verstärkt, weswegen sie in Tomatensaucen strahlen.  
  • Wildtomaten stammen von der Ur-Tomate ab und wurden nicht durch Züchtung beeinflusst. Sie sind klein, vielfarbig und würzig im Geschmack. Durch die häufig gelbe oder orangene Färbung der Wildtomaten ist es kein Wunder, dass die Frucht lange als Goldapfel bezeichnet wurde. Sie verleihen Gerichten eine schöne farbige Abwechslung oder eignen sich als frischer Snack für zwischendurch. 
  • Alte und historische samenfeste Tomatensorten wieder beliebt. Sie stechen durch ungewöhnliche Formen und Farben heraus und vor allem durch einen hervorragenden Geschmack. In der Größe, Form und dem Geschmack unterscheiden sie sich stark. 

Die Nährstoffe der Tomaten

Tomaten bestechen nicht nur durch ihren aromatischen Geschmack, sondern auch durch die zahlreichen enthaltenen Nährstoffe. Denn das Fruchtgemüse liefert reichlich Vitamin A, B, C und E. Diese Vitamine unterstützen den Stoffwechsel und stärken die Abwehrkräfte des Körpers.

Darüber hinaus sind viele Minerale in dem Fruchtgemüse enthalten. Darunter zählen beispielsweise Kalium, Magnesium, Eisen und Calcium. Diese Mineralien wirken sich positiv auf eine Vielzahl an Körperfunktionen, wie dem Stoffwechsel oder dem Herzrhythmus, aus.

Natürlich sind in der Frucht auch sogenannte Pflanzenstoffe enthalten wie dem Lycopin, welches zu den Carotinoiden gehört. Diese Carotinoide sorgen für die tiefrote Farbe der Frucht. Je reifer die Tomate ist, desto mehr Lycopin enthält sie. Als Nachtschattengewächs beinhalten unreife Tomatenfrüchte ebenfalls das giftige Solanin. In großen Mengen kann dies Bauchschmerzen und Erbrechen herbeiführen.

Wie wird die Tomate gelagert?

Die richtige Lagerung der reifen Tomaten ist wichtig, wenn Sie die Frucht möglichst lange genießen möchten. Tomaten zählen zu den kälteempfindlichen Lebensmitteln, daher ist eine Lagerung im Kühlschrank nicht empfehlenswert. Kältere Temperaturen führen dazu, dass das Fruchtgemüse schneller schlecht wird und braune oder matschige Stellen entwickelt. Auch der Geschmack leidet unter diesen Temperaturen.

Ideal ist deswegen eine Temperatur zwischen 12 und 16 Grad Celsius. Außerdem bevorzugen Tomaten einen lichtgeschützten Platz während der Lagerung. Eine Vorratskammer eignet sich somit hervorragend für das Aufbewahren.

Mehr Informationen zur richtigen Lagerung finden Sie in unserem Ratgeber zur Haltbarkeit und Aufbewahrung von Tomaten.

Wie kann man die Tomate weiterverarbeiten?

Besonders nach der eigenen Tomatenernte oder nach einem Großeinkauf bleiben oft einige Früchte übrig. Damit diese nicht verderben, sollten sie bald verzehrt oder weiterverarbeitet werden. Glücklicherweise kann das Fruchtgemüse auf viele Arten konserviert werden. Durch das Konservieren können Sie frische Tomaten auch außerhalb der Saison genießen und sich einen Wintervorrat anlegen! Besonders gut daran ist, dass der Geschmack des Fruchtgemüses nicht unter der Weiterverarbeitung leidet. Bei der Weiterverarbeitung sollten Sie immer darauf achten reife und unbeschädigte Tomaten zu nutzen. 

Tomaten einkochen

Die Frucht aus Süd- und Mittelamerika eignet sich hervorragend zum Einkochen. Die fertig eingekochten Tomaten können anschließend für eine Vielzahl an Gerichten wie Currys, Salsas, Suppen, Chutneys und viel mehr nutzen. Richtig eingekocht und gelagert sind die Tomaten zwischen 6 bis 24 Monaten haltbar.

  • Tomaten säubern, Tomatensamen entfernen und in kleine Stücke schneiden. Anschließend die Tomatensoße vorkochen und wie gewünscht würzen.
  • Tomaten in Einweckgläser füllen und mit gesalzenem Wasser übergießen. Die nun gefüllten Gläser verschließen.
  • Die Gläser infolgedessen in einem Kochtopf oder Einkochautomat einkochen lassen. Nach dem Abkühlen sind die Gläser bereit für die Lagerung.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie Tipps und Tricks finden Sie in unserem Ratgeber zum Einkochen von Tomaten.

 

Tomaten trocknen

Die reife Tomatenfrucht der Nachtschattengewächse kann darüber hinaus einfach getrocknet werden. Durch das sogenannte Dörren wird der Frucht die Feuchtigkeit entzogen. Infolge der Trocknung verstärkt sich das Aroma. Getrocknete Tomaten sind bis zu 6 Monate haltbar Die Tomaten können auf drei verschiedenen Arten getrocknet werden:

  • Vorzugsweise eignet sich der Dörrautomat. Einfach die gewaschenen und geschnittenen Tomaten in den Automaten geben, nach Belieben würzen und bis zu drei Stunden trocknen lassen.
  • Wenn Sie keinen parat haben, gelingt das Dörren auch im Backofen. Die gesäuberten, geschnittenen und gewürzten Tomaten auf ein Backblech legen und bei geöffneter Ofentür für bis zu fünf Stunden trocknen. Bei Bedarf können Sie die Tomatensamen beziehungsweise Kerne entfernen.
  • An besonders heißen Sommertagen können Sie die Frucht auch in der Sonne trocken, wobei dies bis zu vier Tage dauern kann. Achten Sie darauf, die Früchte von Feuchtigkeit und Insekten fernzuhalten.

Tomaten einfrieren

Leider eignen sich Tomaten nur bedingt zum Einfrieren. Schuld daran ist der hohe Wassergehalt der Frucht, der sie schnell matschig werden lässt. Aufgetaut sollten sie nicht mehr roh verzehrt werden. Dennoch können sie danach erfolgreich verarbeitet werden. So lassen sie sich für Pfannengerichte, Soßen, Suppen und vieles mehr verwenden. 
Die Tomaten können auf folgende Arten eingefroren werden:

  • Die Frucht kann im Ganzen eingefroren werden. Zuvor sollten Sie die Tomaten in kochendem Wasser blanchieren und infolgedessen häuten. 
  • Die Tomatenfrucht kann in kleine mundgerechte Stücke geschnitten und eingefroren werden.
  • Püriert können die Tomaten nach dem Auftauen sofort für Soßen verwendet werden. Dafür die Frucht vor dem Einfrieren pürieren und einige Minuten köcheln lassen. 

Richtig eingefroren können die Tomaten bis zu 12 Monaten in der Gefriertruhe aufbewahrt werden. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu diesem Vorgehen finden Sie in unserem Ratgeber zum Einfrieren von Tomaten.


Gut zu Wissen

  • Aufbewahrung: Tomaten sollten nicht unter 10 °C gelagert werden. Sie gehören daher nicht in den Kühlschrank, wo sie an Aroma verlieren. Am besten bei Zimmertemperatur lagern. Zusammen mit Äpfeln wird ihre Reife beschleunigt.
  • Zubereitung: Den grünen Stängelansatz aus den Tomaten möglichst herausschneiden. Dieser enthält das Alkaloid Solanin, das auch in unreifen, noch grünen Tomaten steckt und in größeren Mengen aufgenommen unter anderem Kopfschmerz verursachen kann.