
Warenkunde: Milchalternativen
Was sind Milchalternativen?
Welche Milchalternativen gibt es?
Getreidedrinks
Den Anfang machte vermutlich der Reis, später kamen auch Hafer- und Dinkelkörner als Basis für die Herstellung von Getreidegetränken hinzu. Der grundsätzliche Produktionsprozess ist bei allen ähnlich: Gemahlene Körner werden in Wasser eingeweicht, gekocht, filtriert und mit Enzymen versetzt. Der sich dadurch anschließende Fermentationsprozess baut einen Teil der getreideeigenen Stärke auf ganz natürliche Weise zu Zucker ab. Angenehmer Nebeneffekt: eine dezente Süße. Für die Vollmundigkeit und milchig-weiße Farbe wird etwas Öl zugegeben, meist rundet eine Prise Meersalz den Geschmack der Drinks zusätzlich ab. Und wie sieht die Nährstoffbilanz im Vergleich zur Vollmilch aus? Die pflanzlichen Alternativen aus Getreide haben deutlich weniger Eiweiß und Fett, liegen im Kohlenhydratanteil aber höher. Positiv für Menschen, die an Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) leiden: Reisdrink ist – im Gegensatz zu den Dinkel- und Hafervarianten – frei vom Klebereiweiß Gluten.
Weitere Milchalternativen
Sojadrinks
Die Sojabohne reiht sich botanisch nicht in die Getreidefamilie ein, sondern ist eine Hülsenfrucht, deren Hauptanbaugebiete in Nord- und Südamerika liegen. Doch auch hierzulande ist die kleine, eiweißreiche Bohne ein sehr wichtiger Rohstoff. In der konventionellen Tierhaltung beispielsweise ist Soja eines der bedeutendsten Futtermittel. Bio-Soja hingegen steckt vor allem in Tofu, Soja-Schnetzeln oder eben dem Sojadrink. Und so wird er hergestellt: Bohnen werden in Wasser eingelegt, zerkleinert und fein vermahlen. Das Ergebnis ist eine weißliche, etwas dickflüssige Masse, deren grobe Bestandteile noch abfiltriert werden. Kurzzeitiges Erhitzen sorgt nicht nur für Haltbarkeit, sondern zerstört auch unverdauliche Stoffe. Das Resultat ist ein Drink mit ganz eigener Geschmacksnote. Im Vergleich zur tierischen Milch liegt sein Eiweißgehalt auf ähnlichem Niveau, der Fettgehalt hingegen ist niedriger. Was Sojadrink kaum liefert, ist Kalzium. Daher finden sich im Handel häufig mit dem Mineralstoff angereicherte Varianten, in Bio-Produkten sind es kalziumhaltige Algen.
Nussdrinks
Der Mandeldrink belegt im Beliebtheitsranking der Nussgetränke ungeschlagen Platz eins. Auch schaut er auf eine lange Geschichte zurück: Überlieferungen lassen seinen Ursprung in Spanien und Portugal vermuten, von wo er sich bis nach Asien ausbreitete. Momentan ist Mandeldrink vor allem in den USA und westeuropäischen Ländern ein Trendprodukt. Warum auch nicht? Der rein pflanzliche Drink hat im Vergleich zur Vollmilch einen niedrigeren Eiweiß- sowie Fettgehalt und schmeckt obendrein angenehm nussig. Seine Herstellung ist unkompliziert: Geröstete Mandeln werden vermahlen, mit Wasser versetzt, gekocht, filtriert und abgefüllt. Und weil der Mandeldrink so beliebt ist, gibt es neuerdings auch weitere nussige Alternativen: Haselnuss- und Macadamiadrink.