Radicchiokopf halb und ganz

Warenkunde: Radicchio

In den Herbst- und Wintermonaten sind frischer Salat und Gemüse eher eine Seltenheit. Umso beherzter sollte man zu den Sorten greifen, die nun Saison haben.

Bittere Noten muss man dafür mögen oder zumindest wissen, dass sie zu einer ausgewogenen Ernährung unbedingt dazugehören.

Als wilder Ursprung des Radicchio gilt die Wegwarte – eine in Europa weit verbreitete Pflanze mit leuchtend violetten Blüten. Ihre Rübe galt schon bei den alten Griechen und Römern als wertvolles Gemüse.

Botanik und Kulturgeschichtliches zum Radicchio

Der Radicchio gilt als eine Kulturvarietät des Chicorées, im Französischen nennt man ihn Chicorée rouge. Auch wenn seine Heimat im eher warmen Italien vermutet wird, so verträgt der Radicchio doch kühle Temperaturen – die Saison im Freiland reicht von September bis November. Geerntet werden locker bis dicht geschlossene Köpfe mit überwiegend weinroter Farbe und weißen Blattrippen. Solche Sorten, wie zum Beispiel Radicchio Rosso di Chioggia, sind hierzulande am häufigsten zu finden. Selten im Handel, dafür aber eine besondere Spezialität ist der Radicchio Tardivo. Wie beim Chicorée sind es hier Blattknospen der Rübe, die sich im Dunkeln entwickeln. In diesem Fall zu einem länglichen, sich leicht schlingenden Radicchio mit purpurroter Spitze. Was alle Sorten eint und ihre Zugehörigkeit zur Zichorienfamilie besiegelt, sind wiederum die Bitterstoffe.

Wie wird Radicchio gegessen?

So schmeckt der feinherbe Radicchio im Salat und harmoniert hier besonders mit einer fruchtig-süßen Zitrus-Vinaigrette. Zart gedünstet kann er Fleisch-, Gemüse- oder auch Pastagerichte begleiten. Ein italienischer Klassiker ist Radicchio-Risotto: Die zerkleinerten Blattrippen werden mit Zwiebeln angebraten und mit Reis, Brühe und Rotwein cremig gegart. Erst kurz vor Ende der Kochzeit kommen die fein gehackten Radicchio-Blätter hinzu.