Rotweinreben im deutschen Weinbaugebiet Baden

Weinbaugebiet Griechenland

Griechenland betreibt auf 60.000 Hektar Rebfläche Weinbau.

Ihr Wein war den Griechen in der Antike so heilig, dass sie ihm einen eigenen Gott zumaßen: Dionysos, Gott des Weines und der Ekstase. Griechenland gilt als die Wiege des Weins. Aus mykenischer Zeit stammt die älteste Weinpresse der Welt, 3.500 Jahre alt, die man bei Ausgrabungen auf Kreta entdeckt hat. Die Weinwirtschaft der Griechen florierte, weil sie das Weintrinken demokratisierten. Außerdem verschifften sie Millionen von Litern Wein in der archaischen Zeit der Kolonisation (circa 700–500 v. Chr.) in Amphoren übers Mittelmeer. Mit dem Aufstieg des Römischen Reiches verlor Griechenland an Bedeutung. Die griechische Weinkultur erfuhr ihren Niedergang mit der Eroberung des Landes durch das Osmanische Reich ab dem 15. Jahrhundert.

Erst mit dem Eintritt Griechenlands in die Europäische Union in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckte das Land seine Weinbautradition wieder. Man geht von etwa 300 autochthonen uralten Rebsorten aus, die nur auf Griechenlands Inseln und dem Festland heimisch sind. Das Klima mit seinen kurzen Wintern und heißen Sommern ist ideal für Olivenbäume und Reben. Viel Sonne, karge Böden, meist Kalk und Granit, sowie frische Brisen vom Meer ver­helfen Trauben und Oliven zu optimaler Reife und der Ausbildung spezifischer Charaktere. Zur mediterranen Küche genossen behaupten sich die griechischen Weine gegen Franzosen, Italiener und Spanier. Und mit der einflussreichen türkischen Küche verstehen sie sich trotz politischer Vorbehalte auch.