Rotweinreben im deutschen Weinbaugebiet Baden

Weinbaugebiet Italien: Toskana

Die Toskana betreibt auf über 56.000 Hektar Rebfläche Weinbau.
„Die Toskana liegt nicht in Italien, Italien liegt in der Toskana“, schwärmte Goethe. Für viele Kunst- und Genuss-Reisende zählt die Toskana noch heute zu den reizvollsten Regionen, die landschaftliche Schönheit mit kulturhistorischen und kulinarischen Höhepunkten vereint.

Ein aus der Toskana stammender Rotwein namens Chianti (Achtung: Kianti und nicht Tschianti ausgesprochen) zählt sicherlich zu den bekanntesten Weinen überhaupt. Mit über 56.000 Hektar Rebfläche ist die Toskana das größte Qualitätsweinbaugebiet Italiens. Das Herzstück der Chianti-Region, das Chianti Classico, liegt zwischen Florenz und Siena. Ursprungsgeschützt wurde es bereits von den Medici 1716. Der Name Chianti stammt vermutlich von einer etruskischen Familie und fand 1404 zum ersten Mal Erwähnung. Weinbau betrieben die Etrusker in der Toskana schon vor den Römern.

Einen Chianti DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) findet man in den unterschiedlichsten Qualitäten und Preiskategorien. Allen gemeinsam ist: Sie bestehen zu mindestens 75 Prozent aus der roten Rebsorte Sangiovese, der meistangebauten Rebsorte Italiens. Und man kann sich darauf verlassen: Ein Chianti ist immer ein trockener Rotwein. Er besteht aber nicht immer zu hundert Prozent aus roten Trauben. Zehn Prozent weiße Rebsorten wie zum Beispiel Trebbiano oder Malvasia sind ebenfalls zugelassen. Warum? Der säure- und tanninstarke Sangiovese gebärdet sich in jungen Jahren mitunter etwas wild am Gaumen. Frucht- und säurebetonte Weißweintrauben besänftigen den Chianti, lassen ihn schneller reifen und machen ihn so früher trinkbar. Für den Chianti Classico sind keine weißen Rebsorten zugelassen.

Charakteristisch für die Sangiovese-Trauben sind kirschige Aromen mit Veilchen und Kräutern, die sich in Tabak und Leder verwandeln, wenn man den Wein im Barrique-Fass ausbaut. Sangiovese ist die wichtigste Rebsorte in Mittelitalien, die sich vielgestaltig präsentiert und je nach Klon unterschiedliche Namen hat. Zum Beispiel Prugnolo Gentile, Sangiovese Grosso oder Morellino im gleichnamigen DOCG-Wein Morellino di Scansano aus der Maremma. Die Maremma liegt im südwestlichen Teil der Toskana, Richtung Rom. Der agrarisch geprägte, ärmere Süden prunkt weniger mit der toskana-typischen Zypressenidylle als vielmehr mit Gemüseanbau. Die Feinkost-Gemüse-Produkte von LaSelva, ebenso wie die LaSelva-Weine, stammen aus der Maremma.

Die toskanische Küche zieht Gourmets aus aller Welt nach Mittelitalien. Ob Fischvariationen an der tyrrhenischen und ligurischen Küste, herzhafte Fleischgerichte, wie die Bistecca Fiorentina (im Original ein riesiges T-Bone-Steak vom italienischen Chianina-Rind, mit Olivenöl und Rosmarin gebraten), gewürzte Salsiccia oder deftige Gemüseeintöpfe wie Ribollita, ein Bohnen-Kohl-Eintopf – jede Region innerhalb der Toskana lockt mit ihren eigenen Spezialitäten. Ein Grundnahrungsmittel, das überall eine entscheidende Rolle spielt: Olivenöl extra vergine. Sogar Brot wird mit Olivenöl gebacken, wie die berühmte Focaccia, ein flaches Brot, das süß, pur mit Salz und Rosmarin, mit Käse oder Weintrauben angeboten wird. Frisch und knusprig gebacken bändigt es jeden noch so forschen Sangiovese.