Alnatura Bio-Bauern-Initiative unterstützt NABU

Auf dem Weg zum Bio-Bauern: Vier Betriebe erhalten Anschubfinanzierung


Nürnberg/Berlin – Vier Landwirte starten in diesem Jahr die Umstellung von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft: Sie werden ihr Gemüse, Obst und Getreide künftig nach Bio-Kriterien anbauen, auf synthetische Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat verzichten und bei der Tierhaltung höhere Standards einhalten. Am heutigen Donnerstag erhielten die Betriebe aus dem niedersächsischen Bakum, Breitenbrunn in Sachsen, Wallgau in Bayern und Tecklenburg in Nordrhein-Westfalen eine Anschubfinanzierung durch das NABU-Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“.

Mit dem Projekt unterstützt der NABU jedes Jahr mehrere Betriebe, die finanziell oftmals herausfordernde Umstellung zu meistern. Den angehenden Öko-Betrieben entstehen etwa erhebliche Kosten, wenn Ställe umgebaut werden müssen, um den Tieren mehr Platz und Licht sowie dauerhaften Zugang ins Freie zu gewähren. Zudem müssen die Betriebe eine zweijährige Umstellungsphase überbrücken, in der sie bereits nach Bio-Kriterien wirtschaften, aber noch keine Bio-Preise erzielen.

2019 vergibt der NABU Anschubfinanzierungen an acht Höfe aus fünf Bundesländern. Die Betriebe zeichnen sich durch ihr hohes Engagement für die Natur aus und erhalten jeweils zwischen 20.000 und 60.000 Euro. Insgesamt werden dieses Jahr 230.000 Euro vergeben. Ihre Auszeichnungen erhielten die heutigen Preisträger auf der Messe „Biofach“ in Nürnberg. Vier weitere Landwirte werden im Juni in Berlin beim Umweltfestival der Grünen Liga am Brandenburger Tor geehrt.

Mithilfe des Projektes konnten seit 2015 bereits mehr als 60 Landwirte ihren Betrieb umstellen. Sie bewirtschaften nun über 11.000 Hektar ökologisch – eine Fläche so groß wie die Müritz. Unterstützt wird das Projekt durch die Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) und weitere Unternehmen wie Barnhouse, die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall und Lebensbaum.

„Es ist uns ein großes Anliegen, Landwirte zu unterstützen, die naturverträglich produzieren wollen. Sie alle leisten einen wertvollen Beitrag für gesunde Böden, den Klimaschutz und sauberes Grundwasser. Und sie sorgen für eine Landschaft, in der Insekten und Vögel eine Zukunft haben“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Bei der Verleihung bemängelte der NABU-Bundesgeschäftsführer, dass es die EU bislang versäumt habe, eine umweltverträgliche Arbeitsweise für Landwirte finanziell ausreichend attraktiv zu gestalten. Stattdessen habe die EU-Agrarpolitik zu einer immer stärkeren Intensivierung auf Wiesen und Feldern geführt. Das müsse sich mit der im Frühjahr anstehenden Reform in Brüssel grundlegend ändern. Für eine naturverträglichere Ausrichtung der EU-Agrarpolitik setzt sich auch die Schirmherrin des Projekts „Gemeinsam Boden gut machen“, Bundesumweltministerin Svenja Schulze, ein.

Unterstützung erhält das Projekt seit vielen Jahren durch die Alnatura Bio-Bauern-Initiative. Mit jedem verkauften Aktionsartikel oder Produkt, das mit dem Label „Gemeinsam Boden gut machen“ gekennzeichnet ist, fließt ein Cent in das Förderprojekt. Robert Poschacher, Bereichsverantwortlicher Produktmanagement bei Alnatura: „Wir freuen uns, dass wir so zur Ausweitung des Bio-Landbaus beitragen können. Denn der Anbau von regionalen Lebensmitteln in Bio-Qualität kommt nicht nur der Natur zugute, sondern auch der bäuerlichen Landwirtschaft und den Kundinnen und Kunden.“  

Auch im kommenden Jahr vergibt der NABU wieder Förderpreise. Interessierte Landwirte können sich bis 31. Juli 2019 bewerben. Voraussetzungen sind, dass sie ihren gesamten Betrieb auf biologische Bewirtschaftung umstellen, sich einem Bio-Anbauverband anschließen und mindestens fünf Jahre lang ökologisch produzieren. Bewerben können sich auch Bio-Betriebe, die einen neuen Zweig aufbauen möchten, der mindestens 30 Prozent Flächenzuwachs ausmacht. Weitere Informationen: www.NABU.de/abbi


Die am heutigen Donnerstag ausgezeichneten Preisträger im Überblick:


- Arche-Wilhelminenhof, Familie Balz, Anbau von Gemüse, Getreide und Obst, Bakum/Niedersachsen
- Landwirtschaftsbetrieb Nestler, Milchviehhaltung, Breitenbrunn/Sachsen
- Berhof Wallgau, Familie Niklas, Viehhaltung mit Milchvieh, Legehennen, Schafen und Ziegen, Wallgau/Bayern
- Frecklinghof, Familie van Dijk, Milchviehbetrieb mit Weidehaltung, Tecklenburg/Nordrhein-Westfalen

Kostenfreie Pressefotos der heutigen Preisverleihung (ab ca. 13:00 Uhr):
www.NABU.de/pressebilder_abbi

Weitere Informationen und Bewerbungsbedingungen:
www.NABU.de/abbi bzw. www.alnatura.de/abbi

Pressekontakte

Iris Barthel
NABU-Pressereferentin
Telefon: 030-28 49 84-1952
 
Mail: iris.barthel@NABU.de

 

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