Pukka – two for tea
Kurz gefasst
- Hersteller von über 40 Kräutertees und biologischen Nahrungsergänzungsmitteln, Export in mehr als 40 Länder
- Unternehmensgründung 2002 in Bristol / Großbritannien von Tim Westwell und Sebastian Pole
- Mitarbeiter 93
- Auszeichnungen 2 degrees – Sustainable Business Champions Awards 2015, Natural & Organic Product Awards – Outstanding Achievement Award 2015, "Biomarke des Jahres 2015", NOPE-Award 2016 für Goldene Kurkuma in der Kategorie "Bestes neues Getränkeprodukt", Ginseng Matcha Green und Goldene Kurkuma unter den Finalisten für die "eathealthy Awards"
Im Interview: Tim Westwell
Redaktion: Herr Westwell, welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für Sie und Ihr Unternehmen? Wie würden Sie Nachhaltigkeit definieren?
Tim Westwell: Wir glauben, dass die Gesundheit des Planeten mit unserer eigenen eng verbunden ist. Das ist einfach voneinander abhängig und auch der Grund, weshalb Umweltschutz bei der Herstellung unserer Tees schon immer eine Herzensangelegenheit ist. Die Entscheidung für hundertprozentige Bio-Qualität nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Unsere Mission ist es, jedem eine Inspiration für ein bewusstes Leben zu sein. Ein Leben, das schließlich für Menschen, Pflanzen und die Welt eine Bereicherung ist. Diese Philosophie findet ihren Höhepunkt in fair gehandelten Tees, die wir auf der ganzen Welt verkaufen. So können wir mithilfe des Handels etwas Gutes tun.
Welche Projekte werden von Pukka unterstützt? Und welche Ziele verfolgen die Projekte?
Unsere Tees werden alle nach einem neuen Fair-Trade-Programm namens "Fair for Life" zertifiziert. Diese Fair-Trade-Zertifizierung halte ich für die gerechteste und transparenteste, die es heute auf der Welt gibt. Das Zertifikat garantiert, dass jeder Mitarbeiter in der gesamten Pukka-Produktionskette fair behandelt wird. Pukka unterstützt außerdem das FairWild-Zertifizierungssystem. Mehr als 50 Prozent aller Kräuter für kommerzielle Zwecke werden wild geerntet. Das FairWild-Zertifikat schützt Wildkräuter vor dem Aussterben, indem die Kräuter auf nachhaltige Weise geerntet werden und garantiert einen fairen Lohn für die Sammler.
Zu Beginn des Jahres 2016 wurde Pukka Mitglied von "1% for the planet", einer Initiative, die Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und Einzelpersonen verbindet, um gemeinsam für einen gesunden Planeten zu kämpfen. Wir spenden ein Prozent unseres Gewinns für umweltfreundliche Projekte.
Schließlich wurden wir im Oktober 2016 eines der ersten und größten Benefit Corporations in Großbritannien und damit Teil eines globalen Netzwerkes, das sich mit über 1.800 Unternehmen aus 50 Ländern zusammengeschlossen hat, mit dem Ziel, Gemeinwohl und privatwirtschaftliche Interessen vereinbar zu machen. Weltweit haben Benefit Corporations die Umsätze eines mittelgroßen Landes (über 29 Milliarden Pfund) erwirtschaftet. Es ist ein sehr leistungsfähiges Netzwerk, das positive Veränderungen verspricht.
Die monumentale Aufgabe, wieder ein gesundes Gleichgewicht auf dem Planeten herzustellen, erfordert kollektives Handeln.
Welche Ziele wollen Sie in puncto umweltfreundliche Herstellung von Bio-Tee erreichen?
Der Klimawandel ist die größte Herausforderung in unserer Produktionskette und in der Welt – man kann keine Heilkräuter auf einem kranken Planeten wachsen lassen. Pukka ist CO2-neutral und wir verpflichten uns, bis 2045 in der gesamten Lieferkette von der Ernte bis ins Regal CO2-neutral zu werden. Wir suchen mit unseren Bio-Kräuterlieferanten nach Wegen, den Klimawandel aufzuhalten, und zwar durch bessere Kompostierung und Agroforstwirtschaft, also die Kombination landwirtschaftlicher Nutzpflanzen mit Baumbestand.
Welche gesellschaftlichen Veränderungen wünschen Sie sich?
Um nachhaltiger leben zu können, müssen wir achtsamer und bewusster leben. Nehmen Sie sich Zeit zum Entspannen und Meditieren. Es wird dazu beitragen, grenzenlose Weite und mehr Energie in Ihr Leben zu bringen. Es wird Ihnen dabei helfen, wichtige Entscheidungen richtig zu treffen. Essen, trinken und tragen Sie mehr Bio – davon profitieren alle. Essen Sie weniger Fleisch und mehr Gemüse, denn Vieh verbraucht sehr viele natürliche Ressourcen. Treffen Sie mit Ihrem Geld eine Wahl, ändern Sie Ihr Leben und damit die Welt.
››› Das Gespräch führte Gabriele Storm