Kneipp – Mit Tradition und Wirkung

Kurz gefasst

  • Gegründet 1891 von Sebastian Kneipp und Apotheker Leonhard Oberhäußer
  • Produkte Stellt auf der Basis der ganzheitlichen Lehre Sebastian Kneipps pflanzliche Arzneimittel, Badeöle, Badesalze, Lotionen und Cremes her
  • Standards Produktion in Deutschland mit den hohen Qualitätsanforderungen eines Pharmazieunternehmens
  • Unternehmenssitz sowie Hauptproduktionsort: Würzburg / Ochsenfurt
  • Mitarbeiter in Deutschland 285, weltweit ca. 450
  • Auszeichnungen 2013 "Green Brand Germany" für langjährige Bemühungen in den Bereichen Umweltschutz, Nachhaltigkeit, biologische Rohstoffe sowie die Unterstützung sozialer Projekte

Traditionsunternehmen Kneipp

"Vorbeugen sollt ihr durch diese Kräuter, nicht das Übel erst groß werden lassen", lautet ein berühmtes Zitat des Pfarrers Sebastian Kneipp. Zeit seines Lebens beschäftigte er sich mit der Gesundheit der Menschen und hinterließ zahlreiche Studien zu naturheilkundlichen Methoden und Rezepte auf Basis natürlicher Pflanzenessenzen. 1890 lernte der in Bad Wörishofen lehrende Kneipp den Würzburger Apotheker Leonhard Oberhäußer kennen. Sie wurden Freunde und es verband sie ein gemeinsames Ziel: der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen zu dienen. Kneipps Überzeugung war es, dass Prävention nur mit einer ganzheitlichen Therapie möglich ist, die Körper, Seele und Geist miteinander in Einklang bringt. So spielt die innere Balance – Kneipp nannte es "die Ordnung" – als fünftes Element seiner berühmten Fünf-Elemente-Lehre eine entscheidende Rolle. Die weiteren vier wichtigen Elemente sind Wasser, Pflanzen, Bewegung und Ernährung. Seine Ideen der Gesunderhaltung haben bis heute Bestand und viele Anhänger.

1891 übertrug Sebastian Kneipp seinem Apotheker-Freund Oberhäußer die Rechte, pharmazeutische und kosmetische Produkte sowie diätetische Lebensmittel "mit dem Namen und dem Bilde des Herrn Pfarrer Sebastian Kneipp" zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben. Damit wurde der Grundstein der Kneipp-Gruppe gelegt. Der Kneipp’sche Leitgedanke fließt noch heute in alle Kneipp Produkte mit ein. Die Natur soll wirken, die Kraft der Natur soll dem Menschen dienen.

Nur werden heutzutage ganz andere Anforderungen an ein Unternehmen gestellt, das pharmazeutische Produkte aus Pflanzen produziert. Wissenschaftliche Forschungsarbeiten begleiten die Produktentwicklung, strenge Hygienevorschriften und Qualitätsstandards erfordern technische Innovationen und hohe Investitionen. Pfarrer Kneipp würde staunen. Kommt zum Beispiel das Produkt während des Herstellungsprozesses mit Luft in Kontakt, muss dies in sogenannter Laminar-Flow-Umgebung stattfinden, um möglichst keine Keime bei der Herstellung in die Creme oder das Öl zu lassen. "Je weniger Keime ich von Anfang an in den Rohstoffen habe, umso stabiler wird die Konservierung gelingen", erklärt Produktionsleiter Uwe Schkade. Für die Linie Regeneration durch Naturkraft nutzt Kneipp ausschließlich die konservierenden Eigenschaften von Inhaltsstoffen, die ohnehin im Produkt enthalten sind, wie ätherische Öle. Somit verzichtet Kneipp auch auf solche Konservierungsstoffe, die in der Naturkosmetik eigentlich zugelassen sind "Wir arbeiten hier mit den hygienischen Standards einer Arzneimittelfirma, nicht eines Kosmetikherstellers", führt Schkade fort. Während des gesamten Herstellungsprozesses einer Charge wird ein Protokoll verfasst, das einen ganzen Ordner füllt. Und vor der Abfüllung gehen die Proben ans Labor. Erst nach Freigabe darf abgefüllt werden. Schkade betont: "Qualität kann man nicht kontrollieren, Qualität muss man produzieren. Aus diesem Grund sind für uns nachträgliche Qualitätskontrollen keineswegs ausreichend, sondern nur die In-Prozess-Kontrollen sinnvoll und zielführend."

Und genauso anspruchsvoll arbeitet Kneipp auch bei der Produktentwicklung. In enger Zusammenarbeit mit internen und externen Forschern und Wissen­schaftlern entwickelte das Unternehmen seine erste Naturkosmetik-Gesichtspflege-Serie "Regeneration für die Haut ab 40". Während des gesamten Entwicklungsprozesses stehen Produktentwicklerin Isabel Simon und Dr. Jürgen Blaak, wissenschaftlicher Leiter des Ressorts Medizin, in ständigem Austausch. "Uns interessiert vorrangig die Wirksamkeit eines Produkts", erläutert Blaak und erklärt ausführlich den neu entwickelten Wirkstoffkomplex der Regenerations-Serie, für den Kneipp ein Patent angemeldet hat. Von vier verschiedenen unabhängigen Instituten ließ Kneipp die Wirksamkeit und Verträglichkeit der neuen Pflegeserie testen. Das Ergebnis hat alle überzeugt und die Naturkosmetik-Serie konnte nach mehr als drei Jahren Entwicklungszeit endlich auf den Markt gebracht werden.

Dietmar Salein, seit zehn Jahren Geschäftsführer von Kneipp, fasst das folgendermaßen zusammen: "Hochwürden wäre mit unserer ganzheitlichen Herangehensweise sicherlich auch hochzufrieden gewesen."

››› Susanne Salzgeber