Govinda
Kurz gefasst
- 1987 Doris Maiwald eröffnet ihren ersten Laden in der Heidelberger Altstadt mit einem Sortiment an besonderen, durchweg vegetarischen Lebensmitteln, darunter auch schon die ersten zuckerfreien Süßigkeiten. Zahlreiche Touristen aus aller Welt waren nicht nur vom Heidelberger Schloss begeistert, sondern auch von Maiwalds Angebot: So kam die Idee zum Versandhandel.
- 1990 Beginn der Produktion für den Versandhandel in Viernheim und beginnender Verkauf im Bio-Handel
- 2000 Umzug nach Birkenfeld
- Seit 2013 zusätzlicher Standort Neuhofen bei Ludwigshafen
- Mitarbeiter 2000: 10, heute rund 45
Genuss gehört zur Lebenskultur
"Zucker passt nicht so gut in meine Philosophie", sagt Doris Maiwald. Deshalb ganz auf Süßes zu verzichten, käme der Gründerin und Geschäftsführerin der Govinda Natur GmbH aber trotzdem nicht in den Sinn. "Genuss gehört zur Lebenskultur und zum Genuss gehört das Naschen dazu." Dass das aber auch anders – eben ohne Zucker – geht, das beweist der Naturkost-Hersteller mit seinen Konfekten, die auch in jedem Alnatura Super Natur Markt in den Regalen stehen.
Inspiration für ihre Produkte sammelte Doris Maiwald auf zahlreichen Reisen nach Indien. Außerdem fließt die ayurvedische Ernährungslehre in die Produktentwicklung ein. "Als Gesundheitslehre für Körper, Geist und Seele vermittelt Ayurveda viel Wissen über ganzheitliche Ernährung", erklärt die ausgebildete Ayurveda-Beraterin.
"Höre auf die Natur", riet Govinda seinem Freund Siddhartha in Hermann Hesses gleichnamigem Roman. Maiwald will Lebensmittel anbieten, die so nah wie möglich am Ursprung der Natur sind – und fand in Govinda den Namenspatron für ihr Unternehmen, mit dem sie Anfang der 1990er-Jahre in den Versandhandel startete. "Ich will mit guten, für den Menschen nützlichen Produkten eine Alternative zur herkömmlichen Nahrungsmittelindustrie bieten", beschreibt Maiwald ihre Philosophie, bei der auch der Fairtrade-Gedanke eine große Rolle spielt.
Die Datteln – in vielen Konfekten wie zum Beispiel den Schoko-Light-Kugeln Basis und Süßungsmittel in einem – stammen aus einem Fairtrade-Projekt in Tunesien. "Schön ist, was gut schmeckt, die Umwelt nicht belastet und den Menschen, die unsere Rohstoffe erzeugen, einen fairen Preis bezahlt", sagt Maiwald – und der Erfolg gibt ihr Recht: Kurze Zeit nach dem Start des Versandhandels und dem Aufbau einer Produktionsstätte in Viernheim wurde diese schon wieder zu klein. 2000 folgte der Umzug in den Hunsrück. In Birkenfeld produziert und konfektioniert Govinda bis heute auf 2.000 Quadratmetern Bio-Naturkost. Und die beschränkt sich nicht nur auf Süßes.
Rezepturen mit Innovationscharakter
Im Sortiment sind glutenfreies Süßlupinen- oder Kokosmehl ebenso wie Nahrungsergänzungsmittel wie Bio-Hanf-Protein-Pulver – und mit Zahnreiniger oder Waschnüssen auch Produkte, die nicht in das Sortiment zu passen scheinen – aber nur auf den ersten Blick. "Wir bieten an, was der Mensch zum Leben braucht und was wir selber gut finden", erklärt Maiwald. Häufig sind das Rohstoffe und Produkte – dem Entdeckungsgeist Maiwalds und ihrem Händchen für besondere Rezepturen sei Dank –, die auf dem deutschen Naturkost-Markt Innovationscharakter haben.
Die Erdmandel ist so ein Beispiel. Govinda führte die Knollenfrucht, die sich durch ihre natürliche Süße auszeichnet, im Jahr 2006 auf dem deutschen Markt ein und ist dort der größte Anbieter für Erdmandel-Produkte. In Bio-Qualität wächst sie für Govinda im spanischen Valencia und in Westafrika. Die Auslese, Wäsche und Verarbeitung der 80 Tonnen Erdmandeln, die Govinda pro Jahr für Produkte wie die zuckerfreie und trotzdem süße Erdmandelcreme verwendet, erfolgt in Birkenfeld. Ende des vergangenen Jahres kam mit Neuhofen nahe Ludwigshafen (Rhein) ein weiterer Standort hinzu. In den neuen Räumen will Doris Maiwald nun ihre Pläne für die Zukunft in Angriff nehmen: Derzeit absolviert die Unternehmerin bei der IHK Pfalz eine bislang einzigartige Ausbildung zur Fachberaterin für Rohkosternährung. "Die Zukunft liegt in veganer Rohkost", ist sich Doris Maiwald sicher, "Ideen habe ich schon genug.