Benecos – farbenfroh glücklich
Kurz gefasst:
- cosmondial ist Hersteller der Naturkosmetikmarke benecos. Zum Sortiment zählt pflegende und dekorative Kosmetik, nach BDIH zertifiziert
- Unternehmensgründung 2008
- Unternehmensstandort Sulzbach am Main
- Mitarbeiter 24
- Export in 30 Länder
Mit der Industrialisierung entstand die Kosmetikindustrie – und mit ihr Produkte, die an Tieren getestet werden und die Stoffe wie Mineralöle, Silikone, Parabene, synthetische Emulgatoren, Farb- sowie Duftstoffe enthalten. Hersteller von Naturkosmetik verzichten darauf und verwenden nur natürliche Rohstoffe, pflanzliche meist aus Bio-Anbau.
Das Unternehmen cosmondial bietet unter dem Namen benecos pflegende und dekorative Naturkosmetik an. benecos ist ein Wortspiel, das "gut" und "Kosmetik" verknüpft. "Und gute Kosmetik", so Gründer Stephan Becker, "braucht weder Erdöl noch synthetische Stoffe." 2008 wurde das Unternehmen mit dem Anspruch gegründet, erschwingliche Kosmetik mit hochwertigen natürlichen Inhaltsstoffen herzustellen. Produkte, deren Inhalt wertvoller ist als die Verpackung. Und das sei keine Selbstverständlichkeit, weiß Becker. Auf Faltschachteln verzichten sie komplett, die Verpackungen sind so schlicht wie möglich. Die Produkte sollen mit einem modernen Auftritt junge Menschen ansprechen und ihnen eine Alternative zu konventioneller Kosmetik bieten. Auch preislich, denn benecos-Produkte sind auch mit einem Taschengeldbudget erschwinglich.
Bevor Silke und Stephan Becker ihr Unternehmen gründeten, war er in der konventionellen Kosmetikbranche tätig. Die schlechten Ökotest-Bewertungen machten ihn nachdenklich. Auf seinen Vorschlag, größeren Wert auf die Rohstoffe zu legen, ging man nicht ein. Also hieß es, eigene Wege zu gehen. Natürlich gemeinsam mit seiner Frau Silke. Das Ehepaar, das sich während des Studiums kennenlernte und heute drei Kinder hat, führt einen bewussten und ökologischen Lebensstil. Silke Becker war schon von klein auf so geprägt, ihre Familie führte ein Reformhaus. Statt in der Garage wurden die ersten Produkte dekorativer Kosmetik im Wohnzimmer entwickelt. 2010 präsentierten sie benecos das erste Mal auf der Naturkosmetikmesse Vivaness. "Der Bio-Fachhandel würdigt eine solche Marke, wir sind froh, dass wir hier präsent sind", so Stephan Becker.
Wie hat sich die Branche seitdem entwickelt?
Die Zahl der Menschen, die von Naturkosmetik überzeugt sind, wächst kontinuierlich. Noch immer aber ist die Naturkosmetik mit acht Prozent am Gesamtkosmetikmarkt eine Nische. Becker findet das am Beispiel von Lippenstiften besonders verwunderlich: "Will man wirklich Silikone oder Paraffine essen? Und genau das tut man, wenn man konventionellen Lippenstift trägt." Was ihn nicht verwundert, aber ärgert, ist das Greenwashing im konventionellen Bereich. Da gebe es Fantasielabel, die das Produkt natürlich und ökologisch unbedenklich wirken lassen sollen. "Zertifizierungen nach Ecocert, Natrue und BDIH sind verlässliche Siegel, die Unterschiede sind marginal", so Becker. Ein weiteres Siegel, das vegane, steht bei benecos nicht im Vordergrund. "In erster Linie sind wir eine Naturkosmetik-Marke. Wann immer es möglich ist, verwenden wir aber nicht-tierische Rohstoffe. Bei einem Lippenstift zum Beispiel wollen wir jedoch nicht auf Bienenwachs verzichten. Hier gibt es keine Alternative, die diese pflegenden Eigenschaften hätte", erklärt Becker. Für manche Farben wird auch Karmin als Farbstoff verwendet. Experimente mit Rote-Bete-Saft schlugen fehl, die Farbe war weder lichtstabil noch leuchtend genug, aber es sind bereits andere spannende Alternativen in der Testphase.
Auch wenn der Rote-Bete-Versuch bisher nicht gelang, die Naturkosmetik entwickelt immer mehr neue Produkte, die konventionellen in nichts nachstehen. Zum Beispiel die Eyeshadowbase, die die Haltbarkeit von Lidschatten erhöht. Lange gab es sie nur konventionell, benecos ist es jedoch gelungen, sie in Naturkosmetik-Qualität herzustellen. Die Entwicklung eines solchen Produktes ist ein aufreibender Prozess, immer wieder muss das Resultat zur Überarbeitung ins Labor. Und welches Produkt demnächst aus der Versuchsküche kommt? Die Auflösung erfahren wir sicher bald …
››› Gabriele Storm