
Indien in Wallenhorst
Alnatura besuchte die ayurvedische Naturkosmetikmarke Apeiron und fand ein kleines Indien in Wallenhorst.
Kurz gefasst
- Unternehmensstandort Wallenhorst
- Gegründet 1999
- Mitarbeiter 9
- Export in 20 Länder

"Ayurveda hat eine Historie von über 6.000 Jahren. Diese Lehre ist immer noch gültig", erklärt Thomas Olbert, Geschäftsführer von Apeiron, seine Überzeugung. Ayurveda ist die traditionelle indische Heilkunst und bedeutet übersetzt "Das Wissen vom Leben". Sie ist die Grundlage für die Apeiron Naturkosmetik. Gegründet wurde das Unternehmen 1999, begonnen hat alles mit der ayurvedischen Auromère® Kräuterzahncreme, um die mittlerweile ein umfangreiches Mundhygiene-Pflege-System von Apeiron entwickelt wurde. Doch erst die Begegnung mit einem buddhistischen Mönch stieß die Türen zur ayurvedischen Welt für Olbert weit auf. Dieser Mönch weckte Olberts Neugier und so blieb die Einladung, nach Sri Lanka zu kommen, nicht unbeantwortet. Olbert sagt, er glaube nicht an Zufälle. "Dann sind wir tatsächlich 2000 nach Sri Lanka. Und es war fantastisch, zu sehen, wie sie dort mit Pflanzen umgehen. Es gibt einen tiefen Respekt gegenüber der Natur. Geerntet wird beispielsweise nicht in erster Linie nach Kalender – jede Pflanze wird individuell betrachtet und die Reife abgewartet", schwärmt Olbert. Das ayurvedische Wissen wird unter Mönchen von einer Generation an die nächste weitergegeben. Olbert hat dort beobachtet, wie nur wenige Rohstoffe eine große Wirkung entfaltet haben. Das hat ihn inspiriert, es ist das Prinzip für seine Produkte geworden: die Reduktion auf das Wesentliche.

Nach dem Motto "Weniger ist mehr" findet sich in Apeiron Naturkosmetik eine geringe Anzahl von Inhaltsstoffen. "Für eine gute Kosmetik braucht man keine 500 Ingredienzen", konstatiert Olbert. Klar, dass auch der Duft zurückgenommen und dezent ist. Bei der Produktentwicklung achtet Apeiron immer zuerst darauf, Inhaltsstoffe auszuwählen, die eine bestimmte Ursache eindämmen. Also wird beispielsweise fettiges Haar nicht entfettet, sondern es wird versucht, die Kopfhaut wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Und die Inhaltsstoffe stecken in Pflanzen indischen Ursprungs. "Für unsere Keshawa-Haarpflege verwenden wir die Ecliptapflanze – diese ist bei den indischen Frauen sehr beliebt, um ihr langes schwarzes Haar zu pflegen. Dort hat die Pflanze auch den Beinamen Königin des Haares", erklärt Kathrin Olbert. Das Wissen über die Pflanzenwirkstoffe stammt aus dem Austausch mit den indischen Partnern sowie aus intensiver Beschäftigung mit entsprechender Fachliteratur.
Zur Apeiron Philosophie gehört außerdem ein ganzheitlicher Ansatz, der den Kunden als aktiven Teil der Pflege miteinschließt. Das bedeutet nach Olbert: "Sich Zeit für die Pflege nehmen, zum Beispiel die Haaröl-Kur am besten über Nacht einwirken lassen." Und seine Tochter Kathrin Olbert fügt hinzu: "Es ist wichtig, auf seine Haut zu hören und auch äußere Einflüsse bei der Pflege zu beachten. Im Sommer braucht die Haut etwas anderes als im Winter."

Dieser ganzheitliche Blick beschränkt sich nicht nur auf die Produkte, er schließt ein respektvolles Miteinander innerhalb des Unternehmens genauso ein wie das Bedürfnis, gegen Missstände vorzugehen, wann immer sie den Olberts begegnen. Daraus ist ein soziales Engagement gewachsen, das schließlich in dem Verein IndienHilfe mündete. Angefangen hat alles mit dem zweiten Besuch. Olbert konnte die Nöte nicht ignorieren, also wurde er aktiv. "Zeit hatten wir nicht, Geld hatten wir auch nicht, aber trotzdem wollten wir was tun", beschreibt Olbert die Situation geradeheraus. Anlass war eine Beobachtung, die Familie Olbert vor Ort machte: Kinder benutzten Glasscherben als Lupe, mit deren Hilfe sie versuchten, von einer Tafel zu lesen. Sie ersetzten damit Brillen, um wegen ihrer Sehschwäche in der Schule nicht durch das Raster zu fallen. "Da dachte ich: Brillen? Ja, das ist vielleicht eine Aufgabe. So naiv wie ich war, habe ich gleich die Zeitung angerufen und zu einer Brillen-Spenden-Aktion aufgerufen. Es war ein voller Erfolg. Und mit Tausenden von Brillen sind wir wieder in Indien angekommen und die Sehhilfen wurden unter Militärschutz verteilt. Beim nächsten Besuch haben wir das optimiert und Ärzte gesucht. So wurden dann eine Brillenbank und später eine Augenklinik gegründet."
Heute ist Olbert im IndienHilfe e.V. aktiv. Der Fokus liegt auf der Hilfe zur Selbsthilfe. So werden zum Beispiel Nähmaschinen gespendet. Durch diese gewinnen indische Frauen mehr Freiheit und Eigenständigkeit, denn die kleinen Maschinen sind ein großer Schritt in die Unabhängigkeit. Sie ermöglichen den Frauen, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Dazu wurden Ausbildungsplätze für Näherinnen finanziert.
Übrigens stammt der Name Apeiron aus dem Altgriechischen und bedeutet bei uns "das niemals an seine Grenzen kommende". Grenzen ignorieren die Olberts gerne – und schaffen damit nicht nur innovative Produkte, sondern Zukunft für viele Menschen in Indien und Sri Lanka.
Ayurvedische Naturkosmetik:
- Hergestellt in Deutschland, zertifiziert nach BDIH
- ohne synthetische Farb- und Duftstoffe, Paraffine (Mineralöle), Parabene und PEG-Verbindungen
- Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau
- Haut- und Haarpflegeprodukte ohne Alkohol / Ethanol
- nicht an Tieren getestet