Bio-Hof der Familie Vollmuth: Milchbauer mit Schlüsselerlebnis

Das ist schon desillusionierend: Da ist man auf einem Hof aufgewachsen, lernt Landwirtschaft, wird Bauer mit Leib und Seele, bearbeitet die Felder nach gängiger Praxis, macht also alles "richtig" – und trotzdem verarmt der Boden. Also müssen, so sagen es Lehre und Agro-Industrie, mehr Dünger und Pestizide her. Und als Milchbauer, so wie Rainhard Vollmuth, setzt einem auch noch der Dauertiefpreis der Milch zu. Der Landwirt aus Unterfranken fühlt sich zunehmend unwohl. Schließlich entscheidet er: "Aus diesem pseudo-modernen System will ich raus." Rainhard Vollmuth erwirbt zunächst einen Hof in Sachsen. Dort beginnt er, mehr seiner Erfahrung und Intuition als den Verkaufsprospekten der Pestizidhersteller zu vertrauen. Er spritzt weniger und arbeitet dafür mehr mit Fruchtfolgen. Besseres Pflanzenwachstum und mehr Regenwürmer sind sichtbare Anzeichen einer ersten Bodenverbesserung. Dann jedoch erkranken viele seiner damals 150 Milchkühe schwer. Ein harter Schlag für den Bauern und doch das Schlüsselerlebnis, um sich vollständig von der konventionellen Landwirtschaft zu verabschieden. 2015 tritt Vollmuth dem Bio-Anbauverband Gäa e. V. bei und bekommt dadurch fachliche Unterstützung. Dass Rainhard Vollmuth bis heute schon Boden gut gemacht hat, spüren auch Hase, Reh und Co. Sie bevorzugen, das beobachtet der Bauer, seine ökologisch bearbeiteten Flächen.

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