Tierwohl: Warum wir auf Bergbauern- und Heumilch-Käse setzen

Tierwohl gehört zum A und O eines jeden Bio-Betriebes: Klare Vorgaben zu Tierwohlfaktoren wie Platz im Stall, Auslauf im Freien oder die bevorzugt naturheilkundliche Behandlung im Krankheitsfall regelt bereits die EU-Öko-Verordnung.

Viele Höfe gehen noch einen Schritt weiter, beispielsweise indem sie ihre Kühe mit Heu und nicht mit vergorenen Futtermitteln (Silage) ernähren.

Das Alnatura Käsesortiment ist groß, beste Bio-Milch wird hier zu Frischkäse, Camembert, Berg- oder Butterkäse und so einigem mehr verarbeitet. Und ganz gleich, ob von Kuh oder Ziege, ein Großteil der Milch für unseren Käse kommt aus den Alpen, und zwar von Heumilch-Bauernhöfen oder Bergbauern-Höfen.

  • Heumilch-Bäuerinnen und -Bauern setzen auf die traditionelle Heufütterung
  • Bergbauern-Höfe betreiben Landwirtschaft in gesetzlich definierten Bergregionen

Die Tiere finden in beiden Fällen üppige Bergwiesen als Weide vor. Wir erklären, warum Bergbauern- und Heumilch-Qualität für mehr Tierwohl stehen und warum uns das so wichtig ist.

EU-Gütesiegel für "Garantiert traditionelle Spezialität" mit Hinweistext: "All unsere Heumilch-Produkte erfüllen die Anforderungen an das EU-Gütesiegel 'garantiert traditionelle Spezialität'"

Heumilch: Traditionelles Futter für die Kühe

Heumilch ist ein sehr traditionelles Produkt, denn die "Heumilch-Kühe" ernähren sich während der Grünfutterperiode im Wesentlichen von frischen Gräsern und Kräutern. Im Winter erhalten sie das Wiesenfutter in Form von würzig duftendem Heu; nur bei Bedarf wird Getreide oder beispielsweise die proteinreiche Lupine ergänzt. Silage gibt es nicht – hierauf verzichten Heumilch-Bäuerinnen und -Bauern konsequent.
Alnatura Produktmanagerin Christina

Dr. Christina Well
Alnatura Tierwohl-Verantwortliche

"Wenn die Tiere in den Wintermonaten Heu statt Silage bekommen, ist das sowohl eine traditionelle als auch eine artgemäße Fütterung. Zudem sorgt die Heufütterung für eine besondere Milchqualität, die sich auch im Geschmack unseres Käses widerspiegelt"

  Christina Well steht als promovierte Agrarmanagerin und Alnatura Tierwohlexpertin in engem Austausch mit den Herstellerpartnern und Höfen.

Bergpanorama mit Weide und grasenden Kühen im Vordergrund

Bergbauern-Käse: Üppige Bergwiesen als Weide

Als "Bergbauern" bezeichnet man Bäuerinnen und Bauern, die in gesetzlich definierten Bergregionen Landwirtschaft betreiben. Ihre Arbeit ist beschwerlich, denn das unwegsame Gelände und die steilen Wege erfordern viel Handarbeit. Doch ihr Tun, und die tierische Beweidung selbst, ist außerordentlich wertvoll, da Kulturlandschaft gepflegt und biologische Vielfalt (Biodiversität) erhalten wird. Für die Bio-Kühe, deren Milch zu Alnatura Bergbauern-Käse verarbeitet wird, heißt das: Sie werden in überwiegend kleinen Herden von im Schnitt etwa 25 Tieren gehalten, sind im Sommer auf der Weide und können sich an Bergkräutern, Gräsern und Wiesenblumen satt fressen.
Rundes Porträt des Kärntner Bio-Landwirts Simon Steiner

Simon Steiner
Bergbauer im österreichischen Kärnten

"Die Alm ist für die Kühe – genau wie für uns Menschen auch – ein Erholungsort. Die frische Bergluft, die vielen Sonnenstunden, das vielfältige Futter der Wiesen, all das sorgt dafür, dass sich die Tiere wohlfühlen."

Interview mit Bio-Bauer Simon Steiner

Wenn Kühe da leben, wo andere Urlaub machen: Der Seppenbauer-Hof im österreichischen Kärnten wurde 1644 erstmals urkundlich erwähnt. Heute leben nicht nur Simon Steiner samt Familie und Elterngeneration am Hof – sondern auch zehn Kühe, deren Bio-Milch zu Alnatura Käse verarbeitet wird.

Herr Steiner, was ist das Besondere an Ihrem Hof?
"Wir sind ein Bergbauernhof, einer der höchstgelegenen Milchviehbetriebe Kärntens, mit einem traumhaften Blick auf den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs. Die steile Lage macht das Bewirtschaften unserer Flächen mit einem Traktor unmöglich, unsere Wiesen mähen wir daher ausschließlich händisch mit einem Motormäher – es sind immerhin 40 Hektar, die wir bewirtschaften.

Um Futter für die Tiere zu haben?
"Richtig, in den Wintermonaten brauchen wir viel Futter für die Tiere. Von Mitte Mai bis September hingegen genießen sie die Weidehaltung auf unserer Alm und grasen die schmackhaften Kräuterwiesen ab."

Die Kühe leben den ganzen Sommer auf der Alm – das hört sich idyllisch an.
"Die Alm ist für die Kühe – genau wie für uns Menschen auch – ein Erholungsort. Die frische Bergluft, die vielen Sonnenstunden, das vielfältige Futter der Wiesen, all das sorgt dafür, dass sich die Tiere wohlfühlen. Die Tiere kommen im September gesund und wohlgenährt zurück auf unseren Hof – für mich ein klares Zeichen, dass es ihnen gut ergangen ist und unsere Wirtschaftsweise für mehr Tierwohl sorgt. In der Wintermonaten leben die Tiere im Stall, genießen das im Sommer erwirtschaftete Futter und können in den Auslauf ins Freie zur Bewegung oder um sich an den Kratzbürsten zu reiben."