Renata und Rolf Bauer

Wachstum über alles – viele konventionelle Milchhöfe sehen darin ihre einzige Überlebensstrategie.

Die Folge: Es gibt immer weniger Betriebe mit immer größeren Tierbeständen. Renata Bauer, Landwirtin aus Waldenburg, spricht aus Erfahrung: "Der Zwang zum Wachsen ist weder für die Menschen noch für die Tiere tragbar. Wir wollten da nicht weiter mitmachen, und auch nicht immer weiter Pestizide spritzen."

Mit ihrem Mann führt sie einen Hof mit hundert Milchkühen. Gemeinsam haben sie nach einem Weg aus der Wachstumsspirale gesucht und ihn in Bio gefunden. Den eigenen Bio-Gemüsegarten haben sie schon, und die Kühe bekommen ohnehin gentechnikfreies Futter, das macht die Umstellung leichter. Fachlich unterstützt werden Renata und Rolf Bauer durch Bioland, jetzt befindet sich ihr Hof bereits im zweiten Umstellungsjahr.

Aktuell steht noch der Anbau des Stalls bevor, damit die Kühe mehr Platz und einen Zugang ins Freie haben. Bei der Finanzierung dieser Investition hilft das ABBI-Fördergeld. Doch auch die Umstellung auf Bio bedeutet ein unternehmerisches Risiko.

Ob sie den Schritt zu Bio bereuen? "Überhaupt nicht", sagt Renata Bauer, "wir sind Feuer und Flamme. Jeden Tag bin ich über unsere Entscheidung froh, auch für unsere Kinder." Bald kommt das dritte Kind, dann wird sich Renata Bauer mehr um die zum Hof gehörenden Ferienwohnungen kümmern. Wie schaffen die Bauers dieses Pensum? "Wir fangen um 5.30 Uhr an, anders geht es nicht. Und wenn es zur Erntezeit mal knapp wird, helfen uns gerne Freunde", sagt Renata Bauer und lacht fröhlich.