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Kultur in der Ausbildung bei Alnatura : "Abenteuer Kultur"

Einwöchige Theaterworkshops unter künstlerischer Anleitung gehören zum Ausbildungsangebot für unsere Lehrlinge.

Alnatura bietet seinen Lernenden während ihrer Ausbildung den Theater-Workshop "Abenteuer Kultur" an. Unter künstlerischer Anleitung erarbeiten sie eine Woche lang ein Theaterstück, das sie gemeinsam auf die Bühne bringen. Die Aufführungen reichen von neuen Interpretationen bekannter Stücke wie "Was ihr wollt" von William Shakespeare, Märchen, zum Beispiel "Hänsel und Gretel", bis hin zu Improvisationstheater. Die Erfahrung der künstlerischen Arbeit soll die jungen Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern und sie in ihren sozialen Kompetenzen stärken.
Am 1. Juli 2017 wurde "Der Ruf des Elefanten" unter der künstlerischen Leitung von Sylvia Hatházy und Barbara Schönborn-Neureiter in Heidelberg aufgeführt. Alnatura sprach mit den zwei Alnatura Lernenden Inessa Martin aus Wiesbaden und Laura Boigk aus Frankfurt über ihre Erfahrungen mit dem Abenteuer Kultur.

Sie haben an dem Bühnen-Workshop "Der Ruf des Elefanten" im Rahmen des Alnatura Lehrlingsangebots "Abenteuer Kultur" teilgenommen. Was hat Sie daran gereizt und weshalb haben Sie sich für den Workshop angemeldet?
Laura Boigk:
Für mich war es eher eine Überwindung, als dass es mich gereizt hat. Aber: Man stellt sich dann einfach der Herausforderung. Der Name "Abenteuer" Kultur trifft es deshalb schon sehr gut.

Ihre Aufführung hieß "Der Ruf des Elefanten", das macht neugierig: Was hat Ihr Elefant gerufen? Worum ging es bei dem Stück?
Inessa Martin:
Es ging um Kindheitserinnerungen, Träume, gegenwärtige Probleme, Sehnsüchte, Kämpfe während des Lebens und die Welt an sich. Der Schrei des Elefanten ist ein Schrei nach Freiheit, eine Metapher für den Wunsch des Menschen nach Entfaltung.

Sie haben bei Ihrer Aufführung Rap- und Poetry-Slam-Elemente vereint, Texte selbst verfasst und sie neben denen bekannter Poetry-Slammer wie Julia Engelmann vorgetragen. Welche Themen waren Ihnen wichtig?
Martin:
Unser Theater war in drei Abschnitte gegliedert: Kindheit, Gegenwart, Weltkugel. Jeder und jede konnte selbst entscheiden, worüber er oder sie schreiben möchte.
Boigk: Und dabei sind Texte entstanden, die sehr persönlich sind und mit denen sich gleichzeitig jeder identifizieren kann.

Stand das Stück im Vorfeld schon fest oder haben Sie sich Genre und Themen selbst ausgesucht?
Boigk:
Es gab nur die Vorgabe, dass es eine Art Poetry Slam werden soll, wir hatten viel Freiraum bei der Entwicklung.
Martin: Das Stück entwickelte sich wie von selbst, da alle ihre Kreativität eingebracht haben, um auch Übergänge ohne Text zu gestalten.

Was war bei den Proben und der Aufführung die größte Herausforderung? Was hat Ihnen besonders Spaß gemacht?
Martin:
Die eindeutig größte Herausforderung ist es, die Hemmungen zu verlieren. Wir haben echt verrückte Sachen gemacht. Aber eigentlich ist es egal, ob man vor 5 oder 500 Leuten steht, die Aufregung ist immer dieselbe. Der Teamgeist ist wirklich toll. Am Ende des Stückes waren wir alle so erleichtert und stolz aufeinander, ein sehr wertvolles Gefühl.
Boigk: Mir hat vor allem Spaß gemacht, Texte zu verfassen und sich darüber auszutauschen. Ich denke, dass gerade das einen guten Zusammenhalt geschaffen hat. Wir waren eine wirklich gute Gruppe, in der wir uns gut verstanden und einander vertraut haben. Das ermöglichte es uns, so offen zu reden.

Haben Sie vorher schon einmal auf der Bühne gestanden?
Martin:
Ja, im Schultheater. Aber die Eigeninitiative ist bei Abenteuer Kultur wesentlich größer.
Boigk: Ich habe auch einen Theaterkurs an der Schule belegt. Mein Tipp für alle, denen ein solcher Workshop bevorsteht: Vergesst alles, was ihr im Schultheater gelernt und gemacht habt, Abenteuer Kultur ist völlig anders.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben Sie aus dem Workshop mitgenommen?
Boigk:
Ich habe vor allem gelernt, dass alles nur halb so wild ist. Diese Aufführung hat mir aber erneut bewiesen: Wenn’s gut wird, wird’s gut, und wenn nicht, dann lernt man aus dieser Erfahrung.
Martin: Die Kunst ist es, für einen Moment tief ein- und auszuatmen und einen kühlen Kopf zu bewahren, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Das ist eine Sache, die man fürs Leben lernen kann.

››› Das Interview führte Gabriele Storm.

Stand: 01.11.2017