FAQs: Recyclingfähigkeit von Verpackungen

1. Was ist Recycling?

Recycling bezeichnet die Wiederverwertung gebrauchter Materialien.

Verpackungsmaterial etwa wird nach der korrekten Entsorgung und Sortierung in der Recyclinganlage aufbereitet. Dann kann es in gleichen oder neuen Anwendungsbereichen als Rohstoff verwendet werden. Recyclingmaterial ersetzt also Primärrohstoffe und spart somit Ressourcen und Energie.

2. Sind Verpackungen recyclingfähig?

Was ist der Unterschied zwischen einer recyclingfähigen und einer recycelten Verpackung?

Bei einer recyclingfähigen Verpackung können die verwendeten Materialien nach Entsorgung und Sammlung durch unsere Entsorgungssysteme sortiert und zu neuen Rohstoffen wiederaufbereitet werden.

Eine recycelte Verpackung hingegen besteht aus einem oder mehreren wiederaufbereiteten Rohstoffen, zum Beispiel recyceltem Kunststoff oder recyceltem Papier.

Eine Verpackung aus recycelten Materialien (Rezyklat) kann nach ihrem Lebensende auch wieder recyclingfähig sein.

Was ist Rezyklat?

Die Antwort in Kürze:

Wenn eine recyclingfähige Verpackung nach ihrer Verwendung und Entsorgung wiederverwertet wird, entsteht aus den gebrauchten Verpackungsmaterialien ein „neuer“ Rohstoff (Sekundärrohstoff). Diesen nennt man Rezyklat.

Die ausführliche Antwort:

Das Material recyclingfähiger Verpackungen kann wiederverwertet werden. Es bleibt also im Stoffkreislauf, anstatt verbrannt und auf diese Weise energetisch verwertet zu werden. Die Verpackungsmaterialen werden in den meisten Fällen mechanisch oder zu geringen Teilen bereits chemisch aufbereitet. Der daraus gewonnene Sekundärrohstoff wird als Rezyklat bezeichnet. Für Verpackungen, die daraus hergestellt werden, müssen somit keine neuen Rohstoffe gewonnen werden.  


Wann ist eine Verpackung recyclingfähig?

Die Antwort in Kürze:

Eine Verpackung ist recyclingfähig, wenn sie so gestaltet ist, dass ihr Material nach Verwendung und Entsorgung wiederverwertet werden kann.

Die ausführliche Antwort:

Eine kreislauffähige oder recyclingfähige Verpackung muss aus Materialien bestehen, die in unserer Entsorgungsinfrastruktur gesammelt, identifiziert, sortiert und wiederverwertet werden können. Das sind idealerweise Verpackungen aus nur einem Material (= Monomaterial) oder aus verschiedenen, aber leicht trennbaren Materialien – zum Beispiel Faltschachtel plus Kunststoffbeutel.
Auch der Kunststoff sollte möglichst nur aus einer Kunststoffart bestehen (= Monokunststoff). Denn so lassen sich die Verpackungskomponenten nach der Entsorgung in der jeweiligen Tonne besser aufbereiten. Sie sind im Sortierungsprozess eindeutig erkennbar und tragen keine fremden Materialien ein. Denn das könnte den Recyclingprozess verhindern oder die Qualität des entstehenden Rezyklats verschlechtern.


Welche Verpackungen können überhaupt recycelt werden?

Papier

Im Altpapier werden alle Verpackungen aus Papier für das spätere Papierrecycling gesammelt.

Glas

Einweg-Glasverpackungen werden getrennt nach Farbe entsorgt, damit das Glas gezielter für neue Glasverpackungen aufbereitet werden kann.

Gelber Sack oder Wertstofftonne

Im Gelben Sack oder der Wertstofftonne landen sowohl alle Kunststoffverpackungen als auch Verpackungen aus Weißblech oder Aluminium, außerdem Verbundverpackungen. Verbundverpackungen bestehen aus mehreren Materialien, zum Beispiel papierbeschichteter Kunststoff oder ein Getränkeverbundkarton aus Pappe, Kunststoff und Aluminium.
Wir alle können dazu beitragen, Recycling zu ermöglichen beziehungsweise die Recyclingfähigkeit zu erhöhen: nämlich indem wir die verschiedenen Materialien einer Verpackung trennen und getrennt entsorgen – zum Beispiel bei einem Joghurtbecher Papierbanderole, Kunststoffbecher und Alu-Abziehdeckel.

Sonderrolle Verbundkartons

Für Getränkeverbundkartons gibt es in Deutschland und Europa etablierte Recyclingwege. Sie werden in der Sortierung als Verbundkartons sehr gut erkannt und die verschiedenen Materialien können bei der Aufbereitung technisch getrennt werden. Der Hauptbestandteil Papier wird recycelt. Und in modernen Anlagen wird auch die Kunststoff- und Aluminiumschicht aufbereitet und kann danach für neue Anwendungszwecke genutzt werden. Daher ist die Recyclingbilanz von Getränkekartons besser als die anderer Verbundmaterialien.
Weitere Infos, was mit den Verpackungen nach der Entsorgung passiert, finden Sie bei der Frage „Was passiert mit den Verpackungen nach der Entsorgung?“ im FAQ „Verpackungen – wie funktioniert Recycling?“


Wie sehen recyclingfähige Kunststoffverpackungen aus?

Die Antwort in Kürze:

Recyclingfähige Kunststoffverpackungen bestehen meist bzw. zu einem großen Anteil aus einem Monomaterial, sprich aus einem sortenreinen Kunststoff. Verpackungen aus zwei verschiedenen Kunststoffen oder einer untrennbaren Kombination mit anderen Materialien können in der Regel nicht recycelt werden. Im Idealfall besteht eine recyclingfähige Kunststoffverpackung aus transparentem Kunststoff und ist nur wenig bedruckt.

Die ausführliche Antwort:

Für die Bewertung der Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen spielen die folgenden Faktoren eine entscheidende Rolle:

  1. Verpackung aus Monomaterial bzw. mögliche Entsorgung als getrennte Monomaterialien
  2. Gestaltung der Verpackung (z.B. einfache Trennbarkeit verschiedener Komponenten)
  3. Vorhandene Verwertungsinfrastruktur für den jeweiligen Kunststoff

Am besten Monomaterial

Damit eine Kunststoffverpackung nach der Entsorgung wiederaufbereitet werden kann, sollte sie zum Großteil aus einem Material bestehen. So kann sie beim Sortieren dem richtigen Wertstoff zugeordnet werden und es entsteht ein sortenreines Rezyklatmaterial.

Sobald zwei verschiedene Kunststoffe (zum Beispiel Polypropylen und Polyethylenterephthalat, kurz PET) oder Kunststoffe mit anderen Materialien (etwa Polypropylen und Aluminiumfolie) miteinander verklebt werden, handelt es sich um einen Verbund.

Solche Verpackungen werden in der Sortierung zunächst in die Fraktion (z. B. PP) zugeordnet, die erkannt wird. Im Aufbereitungsprozess werden diese Verbunde jedoch aufgrund von unterschiedlichen Materialeigenschaften (z. B. Dichteunterschied) zur Verbrennung aussortiert und gehen dem Stoffkreislauf verloren.

Gestaltung der Verpackung

Der Verpackungskunststoff sollte am besten gar nicht oder nur in hellen Farben eingefärbt sein. Dunkel oder schwarz eingefärbte Kunststoffverpackungen erschweren die Sortierung. Der Grund: In den Sortieranlagen erkennen optische Sensoren die verschiedenen Kunststoffe, aber diese Unterscheidung funktioniert bei dunklen Farben (rußschwarz bzw. Carbon Black) unter Umständen nicht. Das Gleiche gilt für Verpackungen mit zusätzlichen großen Etiketten aus Papier: Auch hier kann der Kunststoff unter Umständen nicht erkannt werden. Die Verpackung landet in den Sortierresten und wird in der Müllverbrennungsanlage verbrannt, geht also dem Stoffkreislauf verloren.

Eine Verpackung sollte auch leicht in ihre Komponenten aufzutrennen sein, wenn diese aus unterschiedlichen Materialien bestehen, so wie z. B. beim kunststoffsparenden K3-Becher.

Vorhandene Verwertungsinfrastruktur

Nur wenn die entsorgten Verpackungsmaterialien auch von Sortieranlagen in der Praxis sortiert und von Verwertungsunternehmen tatsächlich verwertet werden, dann gilt eine Verpackung als recyclingfähig. Für Kunststoffverpackungen aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) gibt es in Deutschland z. B. eine gute Sortier- und Verwertungsinfrastruktur. Für bestimmte Verpackungen aus Polyethylenterephthalat (PET) sieht das z. B. anders aus. PET hat zwar im separaten Pfandflaschen-Kreislauf eine sehr gute Recyclingfähigkeit, aber für PET-Schalen aus dem Gelben Sack existiert bisher keine gute Infrastruktur.


Sind die Verpackungen der Alnatura Markenprodukte recyclingfähig?

Die Antwort in Kürze:

Wir arbeiten stetig daran, die Verpackungen unserer Alnatura Markenprodukte zu optimieren. Das betrifft neben der Reduktion des Verpackungsmaterials und Förderung des Einsatzes von Rezyklat z.B. auch Kriterien, die zu einer besseren Recyclingfähigkeit führen. Ein großer Teil unserer Verpackungen entspricht schon diesen Kriterien. Wir orientieren uns dabei am deutschen „Mindeststandard für die Bemessung der Recyclingfähigkeit“ der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Dieser stellt eine Bewertungsgrundlage dar, mit der festgestellt werden kann, ob eine Verpackung als recyclingfähig gilt oder ob etwas dagegenspricht. Dieser Leitfaden wird jährlich überarbeitet, weil es stets neue wissenschaftliche Erkenntnisse in diesem Bereich gibt. Demnach gelten aktuell noch nicht alle unserer Verpackungen als „recyclingfähig“. Hierfür gibt es verschiedene Gründe; unter anderem ist es davon abhängig, was der Markt für Lebensmittelverpackungen anbietet und wie empfindlich das verpackte Lebensmittel ist. Der Schutz des Lebensmittels vor Verderb ist nämlich die wichtigste Funktion der Verpackung.

Die ausführliche Antwort:

Wir arbeiten stetig an der Optimierung unserer Verpackungen. Unser Ziel: Alle unsere Verpackungen sollen kreislauffähig sein. Zudem möchten wir möglichst recycelte Materialien einsetzen und auf langfristige Sicht auch Kunststoffe, die aus erneuerbaren Rohstoffen bestehen.

Ganz einfach ist das Ziel der Recyclingfähigkeit nicht zu erreichen, denn der Produktschutz der Lebensmittel hat natürlich oberste Priorität. In unserem Qualitätsmanagement stecken wir viel Einsatz und Arbeitskraft in die Verbesserung unserer Verpackungen. Ein eigenes Team prüft dabei alle Verpackungen von Alnatura Artikeln, die neu eingeführt werden und arbeitet laufend an den Optimierungen der Verpackungen unserer Bestandsprodukte. Für unsere Verpackungsprüfungen haben wir unseren eigenen Alnatura Verpackungsleitfaden erstellt, der unsere Anforderungen an die Ökologie und Unbedenklichkeit der Verpackungen vorgibt.

Ein Großteil der Verpackungen von Alnatura Artikeln entspricht bereits den Kriterien, die zu einer besseren Recyclingfähigkeit führen. Wir orientieren uns dabei an dem „deutschen Mindeststandard für die Bemessung der Recyclingfähigkeit“ der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Dieser Leitfaden legt die Kriterien zur Bewertung der Recyclingfähigkeit fest. Es werden darin konkrete Eigenschaften aufgeführt, die die Recyclingfähigkeit einer Verpackung ermöglichen bzw. verhindern. Dieses zentrale Dokument wird jährlich überarbeitet, weil es oft neue wissenschaftliche Erkenntnisse in dem Bereich gibt. Wir halten uns dabei stets auf dem Laufenden. So bestehen die Verpackungselemente unserer Alnatura Verpackungen aktuell oft aus nur einem Material und/oder hauptsächlich aus einer Kunststoffart. Auf Etiketten wird, wenn möglich, verzichtet oder sie bestehen aus dem gleichen Hauptmaterial wie die Verpackungskomponente, auf der sie kleben. Auf diese Weise stört das Etikett nicht beim Recycling, sondern kann idealerweise mit recycelt werden. Wir prüfen, dass keine bekannten Unverträglichkeiten oder Störstoffe in der Verpackung vorhanden sind, die das Recycling verhindern können. Außerdem achten wir darauf, dass ein Sortier- und Verwertungspfad nach der Entsorgung der verwendeten Verpackungselemente und Materialien in Deutschland existiert.

Einige Lebensmittel sind sehr empfindlich; das macht die Gestaltung von recyclingfähigen Verpackungen herausfordernd. Denn der Produktschutz und die Haltbarkeit des Lebensmittels gilt als die wichtigste Funktion der Verpackung. Der vorzeitige Verderb des Lebensmittels würde in aller Regel zu einem höheren ökologischen Abdruck führen als die Verpackung selbst. Die Produkte müssen daher zum Beispiel gut vor Sauerstoff und/oder Wasserdampf geschützt werden. Das betrifft vor allem Lebensmittel im Convenience-Bereich wie z. B. frische Falafel, Tofu oder vegane Würstchen sowie einige verarbeitete trockene Lebensmittel, wie etwa Tütensuppen oder Hirseflocken. Die eingesetzten Verpackungen bestehen meist aus mehreren Schichten verschiedener Materialien/Kunststoffe, damit die Produkte bestmöglich geschützt und gut haltbar sind. Das erschwert oder verhindert aber teilweise die Recyclingfähigkeit. Verpackungen, die aus miteinander verbundenen Kunststoff- und Papierschichten bestehen, können noch optimiert werden – die sehr gut recyclingfähigen Verbundkartons wie z. B. Tetra Pak stellen in diesem Bereich ein Positivbeispiel dar. Innovative nachhaltige Verpackungslösungen werden das in Zukunft vereinfachen – wir befinden uns auf einem guten Weg!


Können die Metalldeckel von Gläsern und Flaschen recycelt werden?

Die Antwort in Kürze:

Ja, die Metalldeckel von Flaschen und Gläsern können recycelt werden.

Die ausführliche Antwort:

Damit die Metalldeckel von Einweggläsern und -flaschen recycelt werden können, sollten sie in der Wertstofftonne beziehungsweise im Gelben Sack entsorgt werden. Wenn das mal vergessen wurde, können sie mit in den Glascontainer geworfen werden – auch dort lassen sie sich gut aussortieren und weiter verwerten. (Quelle: www.was-passt-ins-altglas.de)

Die Metalldeckel bestehen hauptsächlich aus Weißblech. Weißblech ist dünn gewalzter Stahl. Dieses Blech ist sehr hochwertig und wird für die Herstellung von Dosen, Verschlüssen und Kronkorken verwendet. Jeder Stahl – auch Weißblech – kann zu annähernd hundert Prozent recycelt werden, und das funktioniert in Deutschland auch sehr gut.

Für Mehrweggläser und -flaschen gilt hingegen: Diese sollten samt Deckel in den Pfandautomaten gesteckt werden. Zurück beim Abfüllbetrieb, werden die Flaschen und Gläser vor dem Spülen nämlich teilweise maschinell geöffnet, sodass Gläser und Flaschen ohne Deckel beschädigt werden können.

Der Abfüllbetrieb trennt die Metalldeckel dann ab und führt sie einem sortenreinen Recyclingprozess zu (Quelle: mehrweg.org). Bisher gibt es noch keine Deckel, die mehrfach genutzt werden und das Vakuum der Verpackungen sicher halten können.

Mehr Infos über Pfandflaschen und Gläser


Wie oft können Verpackungen recycelt werden?

Die Antwort in Kürze:

Das hängt vom Material ab. Glas, Weißblech und Aluminium lassen sich theoretisch immer wieder recyceln. Bei Papier und Kunststoffen dagegen sorgt jeder Recyclingzyklus für Qualitätsverluste.

Die ausführliche Antwort:

Jeder Recyclingprozess verursacht gewisse Qualitätsverluste beim Material. Im Einzelnen hängen sie davon ab, wie hochwertig die Ausgangsmaterialien waren. Bei Papier verkürzen sich die Zellulosefasern mit jeder Aufbereitung, bis sich daraus kein ausreichend stabiles Produkt mehr herstellen lassen würde. Ebenso können zum Beispiel Einfärbungen oder andere Zusätze, die für Kunststoffverpackungen zum Einsatz kommen, den Recyclingprozesses stören beziehungsweise die Qualität des Rezyklats mindern. Um solche Qualitätsverluste auszugleichen, kann Frischmaterial hinzugemischt werden. Dennoch werden durch den Einsatz von Rezyklat wertvolle Ressourcen eingespart.

So sieht es bei den Materialien im Einzelnen aus:

 

  • Glas lässt sich ohne größere Qualitätsverluste theoretisch unendlich recyceln. (Quelle: www.muelltrennung-wirkt.de)
  • Gleiches gilt für Weißblech und Aluminium. (Quelle: www.recycling-funktioniert.de)
  • Papier kann bis zu 25-mal recycelt werden, bevor die Papierfasern durch den Recyclingprozess zu kurz werden. (Quelle: www.muelltrennung-wirkt.de)
  • Kunststoffe lassen sich grundsätzlich häufig recyceln. Es liegen keine validen Zahlen zur Häufigkeit vor, da viele Faktoren die Recyclingfähigkeit einer Kunststoffverpackung beeinflussen. Gerade bei wiederholtem Recycling sorgen zum Beispiel Einfärbungen dafür, dass sich der Kunststoff nicht mehr eignet.

Werden recycelte Materialien wieder für die gleichen Lebensmittelverpackungen eingesetzt, aus denen sie stammen?

Die Antwort in Kürze:

Das kommt darauf an, um welches Material es sich handelt. Glas, Weißblech und Aluminium lassen sich als Rezyklat wieder für Lebensmittelverpackungen verwenden. Recyceltes Papier kann nur für Verpackungen ohne Lebensmittelkontakt zum Einsatz kommen. Auch recycelter Kunststoff ist derzeit nicht für Lebensmittelverpackungen geeignet. Eine Ausnahme bildet PET aus dem Flaschenkreislauf.

Die ausführliche Antwort:

Glas und Metall

Glas- und Metallverpackungen werden bei sehr hohen Temperaturen recycelt. Damit ist gewährleistet, dass sie hygienisch einwandfrei sind. Sie können also für Lebensmittelverpackungen verwendet werden.

Papier

Recyclingpapier wird für Lebensmittelverpackungen nur dann eingesetzt, wenn kein direkter Lebensmittelkontakt besteht. Der Grund ist, dass Verunreinigungen aus dem Altpapier enthalten sein können.

Kunststoffe

Für PET-Getränkeflaschen besteht ein geschlossener Kreislauf. Das heißt, dass das Rezyklat aus Getränkeflaschen auch wieder für die Herstellung von Getränkeflaschen verwendet wird. Auch für andere Lebensmittelverpackungen kann dieses Rezyklat verwendet werden. Hierfür wird es in einem geeigneten und kontrollierten Verfahren hygienisch aufbereitet. Die Registrierung und Kontrolle dieser Verfahren ist EU-weit geregelt.

Andere Kunststoff-Rezyklate außer PET dürfen bisher nicht zu Lebensmittelverpackungen verarbeitet werden. Aus ihnen werden andere Gegenstände (zum Beispiel Verpackungen für Reinigungsmittel, Blumentöpfe, Müllbeutel). Für die Verwendung der Rezyklate als Lebensmittelverpackungen müssen zunächst noch Voraussetzungen geschaffen werden, damit der Kunststoff wieder in Kontakt mit Lebensmitteln eingesetzt werden darf. Dabei ist wichtig, dass die Sortier- und Aufbereitungsverfahren die nötige Reinheit des Rezyklats sicherstellen.


Wieso ist es sinnvoll, manche Verpackungen so zu gestalten, dass sie nicht recyclingfähig sind?

Die Antwort in Kürze:

Lebensmittel müssen so verpackt sein, dass sie gut geschützt sind. Das ist die Hauptaufgabe von Verpackungen. Je nach Eigenschaften des Lebensmittels und Anforderungen an die Verpackung muss zum Beispiel eine Folie aus verschiedenen Kunststoffen eingesetzt werden – eine sogenannte Verbundfolie. Verbundfolien sind komplex aufgebaut und daher normalerweise nicht recyclingfähig.

Die ausführliche Antwort:

Einige Lebensmittel, insbesondere leicht verderbliche Convenience-Produkte, müssen besonders gut durch die Verpackung geschützt werden. Nur so bleiben sie haltbar und genießbar. Das ist die wichtigste Funktion der Verpackung und auch ökologisch sinnvoll, weil das Lebensmittel selbst normalerweise einen viel höheren CO2-Fußabdruck hat als seine Verpackung. Verbundfolien, die aus mehreren verschiedenen Kunststoffschichten bestehen, schützen das Lebensmittel sehr gut zum Beispiel vor Sauerstoff oder Feuchtigkeit. Verbundfolien lassen sich aber nicht gut recyceln, da die verschiedenen Kunststoffe nicht sortenrein voneinander getrennt werden können.


3. Verpackungen – wie funktioniert Recycling?

Was passiert mit den Verpackungen nach der Entsorgung?

Damit ein möglichst großer Anteil des Verpackungsabfalls recycelt werden kann, ist es wichtig, dass Verpackungen restentleert (löffelrein, nicht ausgewaschen) und in der richtigen Tonne entsorgt werden. Je sortenreiner Materialien im Wertstoffstrom landen, umso besser können sie recycelt werden.

In Deutschland gibt es ein weit entwickeltes Abfalltrennungs- und Recyclingsystem, unter anderem für Papier, Glas und die Wertstoffe aus dem Gelben Sack (s. in den folgenden drei FAQs).


Der Papier-Kreislauf: Wo landet das Altpapier nach der Entsorgung?

Nachdem wir unser Altpapier in der Papiertonne entsorgt haben, werden in der Sortieranlage die unterschiedlichen Papiersorten voneinander getrennt (weißes Papier, braune Wellpappe/Karton etc.). So lassen sie sich leichter recyceln. Zudem werden Fremdkörper wie Plastikstücke, Büroklammern oder Ähnliches aussortiert. In der Papiermühle wird das Altpapier anschließend zerkleinert, in Wasser aufgelöst und zu einem Faserbrei verarbeitet. Bei diesem Schritt reinigt man es gleichzeitig von anhaftenden Fremdstoffen und siebt diese anschließend ab. Dann wird der Papierfaserbrei entfärbt – also von der Druckfarbe gereinigt. Für ein helles Recyclingpapier kann der Faserbrei anschließend noch gebleicht werden. Für eine nachhaltigere Recyclingpapiervariante verzichtet man auf das Bleichen. Anschließend wird der gereinigte Faserbrei geglättet, getrocknet und auf Walzen zu neuem Papier ausgerollt.

Der Glas-Kreislauf: Wie funktioniert das Glasrecycling?

Glasverpackungen werden in fast allen Kommunen Deutschlands getrennt in Weiß-, Grün- und Braunglas-Containern entsorgt. Sonderfärbungen (wie blau, rot, gelb) gehören in den Grünglas-Container. Das Glas wird maschinell oder von Hand von Fremdstoffen befreit. Hierbei werden Deckel aus Weißblech oder Kunststoff, Etiketten oder andere Störstoffe entfernt. Zudem werden falsch eingeworfene Glasfarben und Glassorten (Trinkgläser, Laborglas, Topfdeckel etc.) sowie Keramik aussortiert, um den Recyclingprozess nicht nachteilig zu beeinflussen. Durch Verunreinigungen können Anteile des Altglases nicht wieder zu Verpackungen aufbereitet werden und gelangen unter anderem in die Baustoffaufbereitung. Die sortenreinen Glasscherben werden eingeschmolzen und können für die Herstellung von neuen Flaschen oder Gläsern verwendet werden. Glasrecycling ist durch hohe Schmelztemperaturen von circa 1600 °C energieaufwendig.

Mehr Infos: BVSE Fachverband Glasrecycling


Der Kunststoff-Kreislauf: Was geschieht mit den Verpackungen aus dem Gelben Sack?

Der Inhalt des Gelben Sacks beziehungsweise der Wertstofftonne kommt zuerst in eine Sortieranlage. Dort werden die Materialarten Aluminium, Weißblech/Stahl, (Getränke-)Verbundkartons und die unterschiedlichen Kunststoffe sortiert. Die erfolgreich sortierten Materialarten werden von jeweiligen Verwertungs-/Recyclingunternehmen abgenommen, die diese aufbereiten und ggf. neue Produkte damit produzieren.

Im Jahr 2021 wurde etwa die Hälfte aller in den Gelben Säcken und Tonnen gesammelten Abfälle recycelt (Quelle: ZSVR PowerPoint-Präsentation (verpackungsregister.org)). Der aussortierte Rest wird in der Regel in Müllverbrennungsanlangen verwertet. Hier geht durch die Verbrennung der Rohstoff verloren, aber die freiwerdende Energie wird genutzt und ersetzt damit Energie aus neuen fossilen Rohstoffen wie Kohle und Gas. Doch wann wird eine Kunststoffverpackung überhaupt zum Sortierrest? Ein Grund können beispielsweise große Papieretiketten sein, die dazu führen können, dass der zu recycelnde Kunststoff in der Sortierung nicht erkannt wird. Oder es wird z. B. ein Kunststoffverbund anhand der unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen Kunststoffe in der Aufbereitung aussortiert.

Weißblech- und Aluminium-Verpackungen


Weißblech- und Aluminiumverpackungen werden durch das Einschmelzen bei hohen Temperaturen zu neuen Konserven, Folien oder anderen Gegenständen wiederverwertet.

Kunststoffe


Die verschiedenen Kunststoffarten werden gereinigt, eingeschmolzen und zu Kunststoff-Rezyklat verarbeitet. Die meisten Kunststoffe aus dem Gelben Sack oder der Wertstofftonne dürfen nicht wieder zu Lebensmittelverpackungen recycelt werden. Aus ihnen werden andere Gegenstände (zum Beispiel Blumentöpfe, Farbeimer oder Verpackungen für den Kosmetik- und Reinigungsbereich). Lediglich recyceltes PET kann bisher wieder zu einer Lebensmittelverpackung werden.

Verbundkartons


Der Verbundkarton (zum Beispiel Tetra Pak) ist eine der wenigen Verbundverpackungen, für die es eine spezielle Wiederaufbereitung gibt. In der Papiermühle wird der Kartonanteil des Verbundkartons zum Recycling gewonnen. Die übrige Verbindung aus Kunststoff und Aluminium wird in der Zementindustrie genutzt – als Ersatzbrennstoff und um den Zement fester zu machen. Inzwischen kann das Kunststoff-Aluminium-Gemisch auch über eine moderne Spezialanlage (Palurec) getrennt und anschließend als Kunststoff und Aluminium einzeln recycelt werden. 

Was geschieht mit Verpackungen, die nicht recycelt werden können?

Die Antwort in Kürze:

Verpackungen, die nicht recycelt werden können, kommen in der Regel in eine Müllverbrennungsanlage. Die bei der Verbrennung freiwerdende Energie wird zum Beispiel für Fernwärme genutzt.

Die ausführliche Antwort:

Nicht alle Verpackungen und Materialien aus der Gelben Tonne können recycelt werden. In der Sortieranlage werden diese aussortiert und kommen in eine Müllverbrennungsanlage. Dort werden sie thermisch verwertet, das heißt verbrannt und die freiwerdende Energie genutzt.

Die Müllverbrennungsanlagen arbeiten unter strengen Umweltauflagen (zum Beispiel Filter für Schadstoffe). Die erzeugte Energie wird beispielsweise als Heizenergie in Fernwärmenetzen genutzt. Damit kann Energie aus neuen fossilen Rohstoffen wie Kohle und Gas ersetzt werden.

Restmüll kommt ohne weitere Sortierung in eine Müllverbrennungsanlage.


4. Richtig entsorgen

Was bringt Mülltrennung?

Die Antwort in Kürze:


Wenn Verpackungen restentleert und getrennt in der richtigen Tonne entsorgt werden, kann ein möglichst großer Anteil des Verpackungsabfalls recycelt werden. Recycling schont Ressourcen und trägt somit zum Klimaschutz bei.

Die ausführliche Antwort:

 

Die Produktion, aber auch das Recycling von Verpackungen verbrauchen Rohstoffe und Energie. Der beste Weg ist daher, Abfall zu vermeiden.

Wenn das nicht möglich ist, sollte der Abfall möglichst gut recycelt werden. Denn bei einer stofflichen Verwertung können wieder Rohstoffe gewonnen werden und es werden weniger natürliche Ressourcen wie Holz und Erdöl benötigt. Zugleich können wir so den Energieverbrauch reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten (Quelle: Öko-Institut; oeko.de).

Eine Tonne Recyclingplastik zum Beispiel spart gegenüber Plastik aus Erdöl eine Tonne CO₂ ein (Quelle: nabu.de).

Gerade die privaten Haushalte tragen durch ihre Mülltrennung dazu bei, dass große Mengen Müll recycelt werden können. Durch das Recycling aus dem Gelben Sack oder der Wertstofftonne, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton werden in Deutschland jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart – das ist so viel, wie wenn eine Person 1,38 Millionen Mal von Berlin nach New York fliegen würde. Eine beeindruckende Zahl, die zeigt: Wir alle können durch Mülltrennung mit dafür sorgen, dass die Ressourcen der Erde effizienter genutzt werden. (Quelle: muelltrennung-wirkt.de)


Warum muss ich zu Hause schon sortieren?

Die Antwort in Kürze:


Weil der Mensch die beste „Sortiermaschine“ ist und richtig sortierter Abfall besser recycelt werden kann.

Die ausführliche Antwort:


Keine maschinelle Sortieranlage kann so präzise arbeiten wie wir beim Mülltrennen im Haushalt. Je besser wir zu Hause den Müll vorsortieren, desto besser können die Anlagen arbeiten und müssen nur noch einzelne Fehlwürfe und Störstoffe aussortieren. So wird im Haushalt die Basis für effizientes Recycling gelegt.
Bereits heute können durch Verpackungsrecycling mehrere Millionen Tonnen Primärrohstoffe und gleichzeitig mehrere Millionen Tonnen CO2 eingespart werden (Quelle: www.trenn-hinweis.de).
Und es ginge noch besser: Derzeit finden sich im Gelben Sack und in Wertstofftonne etwa 30 Prozent Fehlwürfe – Müll, der dort nicht hineingehört. So wird das Recycling von Verpackungen erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Umgekehrt besteht der Restmüll zu 27,6 Prozent aus Wertstoffen – wertvolles Gut, das, richtig entsorgt, recycelt werden könnte (Quelle: wir-lieben-recycling.de).
Durch konsequentes Sortieren zu Hause können wir also alle dazu beitragen, dass möglichst viel Müll recycelt wird und das dabei gewonnene Recyclingmaterial eine hohe Qualität hat.


Wie trenne und entsorge ich richtig?

Die Antwort in Kürze:


Papier und Co. gehören in die Papiertonne, Glas farblich sortiert in den Glascontainer. Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech sowie Verbundmaterialien sind in der Wertstofftonne richtig. Trennbare Verpackungskomponenten sollten nach ihren Materialien getrennt und im jeweiligen Abfall entsorgt werden.

Die ausführliche Antwort:

Die Regeln für die richtige Abfalltrennung sind an sich nicht kompliziert. Wer bei einzelnen Verpackungsstücken unsicher ist, findet auf der Website muelltrennung-wirkt.de zu jedem „Abfallbehälter“ Listen, was jeweils hineingehört und was nicht.

Manche Verpackungen bestehen aus Komponenten aus unterschiedlichen Materialien. Wenn diese sich trennen lassen, sollten sie auch getrennt und dann im jeweiligen Abfall entsorgt werden. Beispiele dafür sind:

 

  • Bei (Joghurt-)Bechern mit Papierbanderole und Abziehplatine sollte man Becher, Abziehplatine und Banderole getrennt entsorgen. (Video K3-Becher richtig entsorgen)
  • Bei Papierverpackungen mit Sichtfenster oder einer Innenfolie aus Kunststoff, sollte der Kunststoff nach Möglichkeit vom Papier getrennt werden.
  • Die Deckel von Einweggläsern und -Flaschen am besten abschrauben und im Gelben Sack entsorgen.
  • Deckel von z. B. Shampoo- oder Kosmetik-Flaschen und -Tuben sollten abgeschraubt und getrennt im gelben Sack entsorgt werden, weil sie i. d. R. aus einem anderen Kunststoff bestehen als der Flaschen-/Tubenkörper.
  • Verbundkartons kommen mit aufgeschraubtem Deckel in den Gelben Sack.

Wie sauber muss eine Verpackung entsorgt werden?

Die Antwort in Kürze:


Es reicht, wenn die Verpackung löffelrein und restentleert ist. Ausspülen ist nicht nötig.


Die ausführliche Antwort:


Verpackungen für den Gelben Sack oder die Wertstofftonne sowie Gläser und Flaschen, die im Glascontainer entsorgt werden, brauchen Sie nicht auszuspülen. Sie sollten nur restentleert, also von groben Speise- und Produktrückständen befreit sein. So kann Wasser gespart werden. Eine Ausnahme sind Honiggläser. Entsorgen Sie diese gespült, weil sich Bienen sonst am Fremdhonig mit Infektionskrankheiten anstecken können. Für Papierverpackungen gilt: ebenfalls restentleert in der Papiertonne entsorgen. Wenn das Papier allerdings stark verschmutzt ist, gehört es in den Restmüll.


Kann ich Verpackungen, die nicht recycelt werden, auch direkt zur Verbrennung in den Restmüll werfen?

Die Antwort in Kürze:

Nein, alle Verpackungen sollen in „ihrem“ Entsorgungssystem landen – auch wenn sie so aussehen, als ob sie nicht recycelt werden können.

 

Die ausführliche Antwort:

Einer Verpackung wie zum Beispiel einer Kunststofffolie sieht man nicht an, ob sie recyclingfähig ist. In den Sortieranlagen für Verpackungen aus dem Gelben Sack oder aus der Wertstofftonne gibt es hoch entwickelte Scanner, die den Wertstoff einer Verpackung identifizieren und so in die verschiedenen Wertstoffströme lenken.

Auch an anderen Stellen des Recyclingprozesses können noch Materialanteile von recyclingfähigen Wertstoffen getrennt werden. Diese Sortier- und Aufbereitungsverfahren werden stetig weiterentwickelt. Ein Material, das aktuell nicht recyclingfähig ist, kann es also in naher Zukunft sein.

Zudem arbeiten aktuell viele Unternehmen daran, ihre Verpackungen zu verbessern und kreislauffähig zu gestalten. Diese Änderungen sind häufig nicht von außen zu erkennen. Um sicherzugehen, dass eine Verpackung im richtigen Abfallstrom landet, sollten wir sie immer im Gelben Sack beziehungsweise in der Wertstofftonne entsorgen – das gilt für Kunststoff, Verbundmaterial und Metall. Papier gehört in die Papiertonne und Glas in den Glascontainer.
Mehr Infos: muelltrennung-wirkt.de


Wo entsorge ich Verbundkartons und sind sie recyclingfähig?

Die Antwort in Kürze:

Verbundkartons, zum Beispiel von Milch oder Säften, gehören in die Wertstofftonne oder den Gelben Sack. Sie können dann gut recycelt werden.

 

Die ausführliche Antwort:

Entsorgen Sie Verbundkartons nach Gebrauch am besten platt gedrückt und mit aufgeschraubtem Deckel über die Wertstofftonne oder den Gelben Sack. In einer Sortieranlage werden die Verbundkartons für das Recycling aussortiert und an Papierfabriken geliefert.

Dort werden die Papierfasern für das Papierrecycling abgelöst. Übrig bleiben Reststoffe – ein Gemisch aus Kunststoff und gegebenenfalls Aluminium aus den Schichten des Verbundkartons sowie die Deckelsysteme aus Kunststoff. Bisher wurde der überwiegende Teil der Reststoffe in Zementfabriken thermisch verwertet. In einem neuen Verfahren (Palurec-Verfahren) können die Reststoffe Kunststoff und Aluminium getrennt und stofflich verwertet werden. So entstehen Sekundärrohstoffe, die sich in vielen Produkten einsetzen lassen: zum Beispiel für Kanister oder Boxen im Non-Food-Bereich oder als Beimischung für Spritzgussanwendungen.


Recycling-Mythos: Wird unser Müll nicht sowieso nach Asien exportiert?

Die Antwort in Kürze:

Ja, ein Teil des Müllaufkommens aus Deutschland wird in andere EU-Länder beziehungsweise ins Nicht-EU-Ausland exportiert. Der größte Teil wird jedoch in Deutschland verwertet.

Die ausführliche Antwort:

Knapp elf Prozent des insgesamt in Deutschland erzeugten Kunststoffmülls werden exportiert. Der Rest wird in Deutschland verwertet. Im Jahr 2022 waren die größten Exportempfänger die Niederlande, die Türkei und Polen. Eine geringe Menge wurde auch nach Asien exportiert. In der Vergangenheit wurden größere Abfallmengen dorthin exportiert. Mittlerweile haben die asiatischen Länder aber die Einfuhr beschränkt.

Zudem wurden die verpflichtenden Recyclingquoten in Deutschland erhöht. Das ist der Anteil an den verschiedenen Materialen, der mindestens recycelt werden muss. So ist der Anreiz heute größer, die Materialien hier zu verwerten. (Quelle: nabu.de)


Recycling-Mythos: Wird der Inhalt des Gelben Sack nicht sowieso verbrannt?

Die Antwort in Kürze:

Nein.

Die ausführliche Antwort:

Die Trennung verschiedener Müllarten ist wichtig, damit das Recycling beziehungsweise die Verwertung gut funktioniert. Nur Restmüllabfälle werden direkt in die Verbrennungsanlage gebracht und die freiwerdende Energie genutzt, zum Beispiel für Fernwärme. Andere Abfälle wie Papier und Glas werden getrennt gesammelt, damit sie besser aufbereitet werden können. Bio-Abfälle werden zur Biogaserzeugung vergärt oder in Kompostierungsanlagen zu Kompost verarbeitet. Die meisten Kunststoffabfälle (zum Beispiel Verpackungen) kommen in den Gelben Sack oder in die Wertstofftonne. Sie werden in Sortieranlagen in unterschiedliche Fraktionen sortiert und dann in Aufbereitungsanlagen zerkleinert, gereinigt und zu Rezyklat aufbereitet. Nur der aussortierte Rest, der nicht recycelt werden kann, kommt in der Regel in die Verbrennungsanlage zur thermischen Verwertung.