Lernen Sie die unterschiedlichen Hauttypen kennen

Was die Haut über uns verrät
Das Hautbild verrät erstaunlich viel über unsere seelische Verfassung, über unser Ernährungsverhalten und den Gesundheitszustand.
Unabhängig davon, ändert sich die Haut je nach Alter und Umwelteinflüssen. Trotz aller daraus resultierenden Individualität lassen sich Gemeinsamkeiten erkennen und verschiedenen Hauttypen zuordnen.
Je nachdem, ob Sie normale, trockene oder fettige Haut haben, bietet sich eine darauf abgestimmte Pflege an.

Empfindliche Haut – Merkmale und hauttypgerechte Pflege
Empfindliche Haut: typische Merkmale
Empfindliche Haut reagiert besonders leicht auf äußeren oder inneren Stress. Dann zeigen sich ihre typischen Merkmale noch deutlicher als sonst:
- Empfindliche Haut fühlt sich dünn und zart an.
- Sie spannt leicht.
- Sie zeigt oft Irritationen beziehungsweise Rötungen
Um die empfindliche Haut nicht noch mehr zu reizen, sind häufige Produktwechsel zu vermeiden. Ansonsten sollten Menschen mit sensibler Haut auf duftstofffreie Pflegeprodukte zurückgreifen (das gilt genauso für Waschmittel). Im Naturkosmetik-Regal gibt es eine große Auswahl an speziellen Neutral- oder Sensitiv-Produkten. Generell sind in zertifizierter Naturkosmetik reizende Tenside, Konservierungsstoffe und möglicherweise belastende Erdölprodukte tabu.
- Ihr Pflegekonzept sollte mit einer sanften Reinigung beginnen. Tragen Sie einfach eine möglichst tensid- und seifenfreie Reinigungsmilch auf, massieren sie sanft ein und nehmen sie mit einem feuchten Wattepad oder Wasser ab.
- Anschließend können Sie einen feuchtigkeitsspendenden Toner aufsprühen – zum Beispiel mit Rosenblütenhydrolat oder Aloe vera-Saft.
- Auf die noch feuchte Haut geben Sie schließlich entweder eine schützende Tagescreme oder eine hautberuhigende Nachtcreme. Neben speziellen Pflegestoffen enthalten die Cremes Öle aus Mandeln- oder Aprikosenkernen.

Fettige Haut – Merkmale und hauttypgerechte Pflege
Fettige Haut: typische Merkmale
Meist reicht bereits eine Selbstanalyse, um den Hauttyp als fettig einzuordnen. Beispielsweise mit diesen Fragen:
- Hat meine Haut schon morgens eine glänzende Oberfläche mit eher großen Poren?
- Ist meine Haut elastisch-weich, kommt sie mit Wind und Kälte gut zurecht?
- Neigt meine Haut zu Unreinheiten?
- Fetten meine Haare schnell nach?
All das sind typische Merkmale fettiger Haut. Gründe kann es viele geben, wie etwa Veranlagung, hormonelle Ursachen oder auch die Ernährung.
Hauttypgerechte Pflege
- Naturkosmetik-Gesichtspflegeserien für fettige Haut enthalten zur Reinigung meist ein ölfreies Gel oder eine milde Waschcreme. Schauen Sie, womit Sie besser zurechtkommen.
- Anschließend bietet sich ein alkoholhaltiges Gesichtswasser beziehungsweise Tonikum an, das die Poren klärt.
- Darauf sollte eine leichte Feuchtigkeitscreme oder ein -fluid folgen. Salbei, Minze, Melisse, Quitte oder Hamamelis (Zaubernuss) gehören zu den bevorzugten Pflanzen, die Naturkosmetikfirmen hier verarbeiten.
Das Ziel: auf Dauer die Poren verfeinern, der Haut Spannkraft verleihen und die Fett-Feuchtigkeitsbalance wiederherstellen. In der Zutatenliste finden sich außerdem pflegende Öle sowie nicht selten mattierende Substanzen wie Bambuspuder oder Tapiokastärke. Es kann sich auch lohnen, für die Regenerationsphase im Schlaf alternativ ein fettfreies, feuchtigkeitsspendendes Nachtserum zu verwenden. Nach einer kurzen Gewöhnungszeit, kommen viele Anwenderinnen und Anwender damit bestens zurecht.
Tipp: Gönnen Sie sich einmal wöchentlich eine Reinigungsmaske mit Lava- oder Heilerde.
Mischhaut – Merkmale und hauttypgerechte Pflege
Mischhaut: typische Merkmale
- Das "T" aus Kinn, Nase und Stirn weist mit fettigem Glanz und vergrößerten Poren die Merkmale fettiger Haut auf.
- Die Wangen und der Bereich um die Augen haben entweder ein normales Hautbild oder sind spürbar trocken.
- Kinn, Nase und Stirn neigen zu Unreinheiten oder Pickeln, während es im Wangen- und Augenbereich häufiger zu Spannungsgefühlen kommt.
Es gilt daher, den Fett- und Wasserhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die verwendeten Pflegeprodukte sollen einerseits die übermäßige Aktivität der Talgdrüsen regulieren und andererseits die benötigte Feuchtigkeit spenden. Solange das "Doppelhautbild" nicht zu stark ausgeprägt ist, müssen Sie nicht unbedingt zweierlei Produkte für die Pflege der unterschiedlichen Gesichtszonen verwenden.
Hauttypgerechte Pflege
- Zur Reinigung am Morgen und am Abend eignet sich ein mildes Wasch- oder Reinigungsgel, das Sie am besten mit warmem Wasser verwenden.
- Wenn Sie danach die Haut mit einem Gesichtswasser klären, empfehlen sich Produkte ohne oder mit wenig Alkohol. Um die fettigen Stellen zu pflegen, kann auch mal der Griff zu einem alkoholhaltigen Zweitprodukt hilfreich sein.
- Pflegen lässt sich die Mischhaut gut mit einer leichten Emulsion oder Feuchtigkeitscreme, die anstelle von Öl Wasser als Hauptbestandteil hat.
Die Produkte der Naturkosmetik enthalten dabei ausgewählte hautberuhigende oder adstringierende Pflanzeninhaltsstoffe, zum Beispiel Melisse, Minze, Wundklee oder Hamamelis (Zaubernuss). Dazu kommen teilweise Bambuspuder, Tapiokastärke oder ähnliche Inhaltsstoffe, die für einen matten Teint sorgen sollen. - Eine mögliche Alternative für die Nacht stellen fettfreie Seren dar. Bei Mischhaut ist außerdem die Verwendung einer guten Augencreme sinnvoll.

Normale Haut – Merkmale und hauttypgerechte Pflege
Normale Haut: typische Merkmale
Stellen Sie Ihrem Spiegelbild doch einmal folgende Fragen:
- Ist mein Teint generell frisch und gleichmäßig?
- Sind die Poren fein, erst in der Vergrößerung als einzeln zu erkennen?
- Fühlt sich die Gesichtshaut weich und elastisch an?
- Weist sie nur selten Irritationen oder Unreinheiten auf?
Wenn Sie alle Fragen mit einem Ja beantworten können, dürften Sie zum normalen Hauttyp gehören. Zur Pflege benötigt man in der Regel keine Spezialprodukte – wohl aber regelmäßige Feuchtigkeit, denn auch normale Haut hat quasi immer Durst.
Hersteller von Naturkosmetik setzen bei ihren Produkten auf einen hohen Anteil an pflanzlichen Inhaltsstoffen, die sie bewusst kombinieren. Häufig handelt es sich um komplette Pflegeserien mit bestimmten Leitpflanzen. Ob mit Mandel, Iris, Quitte oder vielleicht Rose, von den sich ergänzenden Produkten profitiert die normale ebenso wie problematischere Haut. Erstere kommt aber auch mit unabhängig voneinander gewählten Cremes und Co. gut zurecht. Hauptsache, sie bekommt regelmäßig ihr Pflegeritual.
Der tägliche Pflege-Dreiklang: reinigen – klären und vitalisieren – cremen
- Für die Reinigung am Morgen und vor allem am Abend eignet sich bei normaler Haut eine Reinigungsmilch. Einen gewissen Alkoholgehalt toleriert die Haut durchaus. Allerdings sollte die Milch zugleich rückfettende Substanzen wie etwa pflanzliches Glycerin enthalten, damit der schützende Hydrolipidfilm auf der Oberhaut nicht austrocknet. Das ist bei Naturkosmetik die Regel. Zudem enthalten die Reinigungsprodukte meist zusätzlich beruhigende oder ausgleichende Pflanzenauszüge. Das gilt genauso für Gesichtswaschcremes, die als Alternative mit einer festeren Konsistenz zur Auswahl stehen. Im Unterschied zur Reinigungsmilch können Sie damit kein Augen Make-up abnehmen. Denn das sollten Sie Ihrer Wimpern zuliebe keinesfalls vergessen.
- Im zweiten Schritt können Sie ein klärendes Gesichtswasser oder stärkendes Tonikum aufsprühen. Die Feuchtigkeitsbalance wird gestärkt, die Haut belebt. So ist sie bestens vorbereitet für den dritten Schritt.
- Das Auftragen der Pflegecreme – je nach Jahres- und Tageszeit dürfen das auch unterschiedliche Cremes sein: Für Sonnentage zum Beispiel eine Tagescreme mit leichtem natürlichen Sonnenschutz. Und im Winter generell eher eine reichhaltigere – sprich: fettreichere Rezeptur – möglichst mit einem Pflanzenöl, dass die Haut gut aufnehmen und zur Regeneration der Zellwände nutzen kann.
Tipp: Vor der Tages- oder Nachtpflege auf die besonders zarte Haut um die Augen vorsichtig ein paar Tupfen Augencreme auftragen.

Reife Haut – Merkmale und hauttypgerechte Pflege
Reife Haut: typische Merkmale
Ein bestimmtes Alter, ab dem man von reifer Hautspricht, gibt es nicht. Erkennen kann man sie an folgenden Merkmalen:
- Die Haut spannt und es mangelt ihr an Elastizität.
- Ihre Haut wirkt auf Sie trocken und müde.
- Vor allem an Augen und Lippen mehren sich Fältchen.
Naturkosmetik will weder das Rad der Zeit zurückdrehen noch das Alter unnatürlich kaschieren. Es geht vielmehr darum, Impulse zu setzen und die langsamere Erneuerung der Hautzellen zu unterstützen. Unter anderem speichert die dünner werdende Haut weniger Feuchtigkeit, und durch die schwächere Lipidproduktion der Talgdrüsen nehmen Spannkraft und Elastizität ab.
Hauttypgerechte Pflege
Generell braucht die reife oder alternde Haut also eine reichhaltige Pflege mit viel Feuchtigkeit und Fett.
- Zur Reinigung eignet sich in diesem Fall eine tensidarme Reinigungsmilch besser als ein Gel. Sinnvoll ist es außerdem, wenn es rückfettende Öle enthält – selbst wenn es wieder abgewaschen wird.
- Vor dem Auftragen einer Creme bietet sich ein mildes Tonikum an, das Sie auch während des Tages immer mal als angenehme Erfrischung aufsprühen können.
- Was Cremes für reife Haut betrifft, so zeichnen sich diese oft dadurch aus, dass sie reichhaltiger sind. Dank des hohen Anteils an Pflanzenölen müssen Sie bei Naturkosmetik übrigens praktischerweise nicht dicker cremen.
- Gerade bei reifer Haut empfiehlt sich auch eine Nachtpflege. Denn das ist die Phase, in der die Haut sich am besten regeneriert. Noch mehr als früher sollten Sie zudem auf eine hochwertige Pflege von Augen und Lippen Wert legen, um so den meist unerwünschten Fältchen zu begegnen.

Trockene Haut – Merkmale und hauttypgerechte Pflege
Trockene Haut: typische Merkmale
- Die Haut erscheint matt und ohne Glanz.
- Beim Drüberstreichen fühlt sich die Haut rau und unelastisch an.
- Die Haut spannt oder juckt leicht, Fältchen treten frühzeitig auf.
- Das Porenbild ist fein und frei von Pickeln.
Diese Merkmale verstärken sich bei intensiver Sonneneinstrahlung, trocken-heißer Saunaluft oder in überheizten Räumen.
Hauttypgerechte Pflege für trockene Haut
Zwar braucht jede Haut zur Erfüllung ihrer Schutzfunktion Fett und Feuchtigkeit, trockene Haut aber von beidem etwas mehr als die normale Haut.
Naturkosmetik will mit ihren Pflegeserien für trockene Haut ihre Wasserbindungskapazität und die hauteigene Rückfettung stärken. Dafür verarbeiten die Hersteller schonend gewonnene Pflanzeninhaltsstoffe, die oft aus biologischem Anbau stammen.
Bewährt haben sich hier zum Beispiel Wildrose und Aloe vera sowie Auszüge aus dem Iriswurzelstock, weißer Malve oder Hamamelis. Dazu kommen hochwertige Öle aus Nachtkerze, Macadamianuss, Granatapfel und anderes. Innovative Substanzen aus speziellen Algen, Molke sowie Panthenol und Urea (Harnstoff) ergänzen das Spektrum.
- Zur Reinigung empfiehlt sich eine milde, reichhaltigere Reinigungsmilch, die Schmutz und abgestorbene Hautpartikel porentief entfernt.
- Ein Gesichtswasser erfrischt angenehm, ebenso wie es den Transport der Inhaltsstoffe aus Pflegecremes in die Haut unterstützt. Übrigens sind sie auch eine angenehme Erfrischung für zwischendurch.
- Als Creme eignet sich eine Feuchtigkeitscreme mit mittlerem Fettgehalt (für die Nachtpflege oder bei sehr rauer Haut gern etwas reichhaltiger). Ergänzt werden sollte sie durch eine glättende Augencreme, die mit zwei Fingern sanft in die besonders dünne Haut unter und neben den Augen eingeklopft wird.

Unreine Haut – Merkmale und hauttypgerechte Pflege
Unreine Haut: typische Merkmale
Unreine Haut zu erkennen ist kein Problem: Mitesser und Pickelchen, die im ganzen Gesicht und manchmal auf Rücken und Dekolleté verteilt sind, weisen deutlich auf diesen Hauttyp hin – meist begleitet von vergrößerten Poren und fettigem Glanz.
Dafür lohnt die Frage nach den Ursachen, um diese für eine ganzheitliche Pflege zu berücksichtigen:
- Könnte sich durch Pubertät, Schwangerschaft oder die Wechseljahre mein Hormonhaushalt gerade umstellen?
- Habe ich gerade sehr viel Stress?
- Wie sieht meine Ernährung aus?
Hauttypgerechte Pflege
Ob vorübergehender oder dauerhafter Zustand: Unreine Haut benötigt eine besondere Gesichtspflege.
Grundsätzlich baut die Pflege unreiner Haut auf den Schritten reinigen, klären und pflegen auf.
- Die Reinigung sollte mit Gel, Schaum oder Waschcreme wirklich gründlich erfolgen und trotzdem die ohnehin gereizte Haut nicht unnötig mit zu scharfen oder austrocknenden Substanzen belasten.
- Das gilt in ähnlicher Weise für ein Gesichtswasser im Anschluss, wobei beides durchaus desinfizierenden Alkohol enthalten darf. Wichtig ist, dass sie der Haut zugleich Feuchtigkeit spenden. Und so empfehlen sich bei unreiner Haut auch eher leichte Cremes oder Fluids mit höherem Feuchtigkeitsgehalt.
- Nicht schaden kann des Weiteren ein wöchentliches Peeling, eine Reinigungsmaske sowie Gesichtsdampfbäder.
Viele Naturkosmetik-Hersteller haben sorgfältig aufeinander abgestimmte Serien für die unreine Haut im Programm. Dabei arbeiten sie gezielt mit Kräuterauszügen oder Kräuterölen, etwa Minze oder Melisse. Unterstützt werden diese auf der einen Seite durch Weidenrindenextrakt, pflanzliche Lävulinsäure, milde Fruchtsäuren und anderes. Auf der anderen Seite sorgen Aloe-vera, Hyaluron, Glycerin und ähnliche Feuchtigkeitsspender für einen hautfreundlichen Ausgleich.
Was die erwähnten möglichen Extras betrifft, so setzen die Hersteller beispielsweise auf weiche Peelingkörper aus Jojobawachs oder auf die bewährte Heilerde. Mikroplastik ist und bleibt in zertifizierter Naturkosmetik tabu!
Zwei Tipps zum Schluss:
- Vermeiden Sie es, häufig mit den Fingern ins Gesicht zu fassen oder gar Pickel auszudrücken.
- Greifen Sie bei Bedarf ruhig zu Concealer plus Puder, um einzelne Unreinheiten abzudecken.