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Fasten-Special
Fasten-Formen und der Mythos Entschlacken
Es geht nicht ums Abnehmen, sondern um bewussten Verzicht
Generell gilt: Tagelanges Fasten bedeutet eine radikale Stoffwechselumstellung und Belastung und sollte vorher mit einem Arzt abgesprochen werden
- Als erstes geht der Körper an die Zuckerreserven der Leber und Muskeln.
- Da diese spätestens nach einem Tag verbraucht sind, zieht der Körper seine Energie zunächst aus Proteinen der Muskulatur und – einige Tage später – dem Fettgewebe.
- Fettmoleküle wandelt er zu Ketonen um, die die Muskulatur und das Gehirn mit Energie versorgen.
Tipps, um beim Fasten durchzuhalten
- Viel trinken: Wasser und ungesüßte Getränke sind für den Körper essenziell, um während des Nahrungsentzugs den Kreislauf stabil zu halten. Mindestens zwei Liter täglich sollten es sein.
- Geduldig sein: Geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich auf das neue Essverhalten einzustellen, und erwarten Sie keine Wunder. Langsam verlorene Kilos bleiben nachhaltiger der Hüfte fern.
- Ausreichend, aber maßvoll essen: Innerhalb von acht Stunden dürfen Sie essen, was Ihnen schmeckt. Trotzdem sollten Sie hochkalorische, zuckerhaltige Speisen nur in Maßen genießen und Ihren Magen nicht überdehnen.
- Bewegen: Moderater Sport ist eine ideale Möglichkeit, sich von Essensgelüsten abzulenken und gleichzeitig die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern.
- Genug schlafen: Wer schläft, kommt nicht in Versuchung. Diese einfache Tatsache können sich Fastende zunutze machen, um die Essenspausen zu überbrücken.
Schroth-Kur
- bis zu drei Wochen
- spezielle Ernährung
- Trink- und Trockentage
Saftfasten
Saftfasten eignet sich besonders gut für die Dauer einer Woche. Gestartet wird mit einem Entlastungstag, an dem nur leichte Kost auf dem Speiseplan steht. An den folgenden fünf Tagen dürfen nur Säfte getrunken werden: Sauerkraut-, Möhren- und Rote-Bete-Saft sind eine gute Wahl. Danach helfen zwei Aufbautage dem Körper, sich wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Äpfel, Gemüsesuppe, Kartoffeln oder Knäckebrot mit Gurke und Tomaten sind hier eine gute Wahl und versorgen ihn mit wichtigen Nährstoffen.
- bis zu sieben Tage
- Säfte verschiedener Art
Fasten nach Hildegard von Bingen
Auch das Fasten nach Hildegard von Bingen sollte langsam beginnen: Drei bis vier Tage zuvor werden ausschließlich Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und klare Suppen konsumiert. Ingwergranulat soll die Darmentleerung unterstützen. Danach folgt das eigentliche Fasten: Drei bis sieben Tage nimmt man keine feste Nahrung zu sich. Lediglich Suppen, viel Wasser oder Tee sind erlaubt. Anschließende Aufbautage gewöhnen den Körper langsam wieder an normale Kost.
- bis zu 14 Tage
- Flüssignahrung
Teefasten
Im Gegensatz zum Saftfasten ist die Kalorienbilanz beim Teefasten gleich Null. Nur völlig gesunde Menschen sollten deshalb diese Form des Verzichts wählen und sich zusätzlich mit einem Arzt absprechen. Wie beim Saftfasten stehen zu Beginn zwei bis drei Entlastungstage, an denen Fisch, Fleisch, Süßigkeiten und Alkohol tabu sind. An den nachfolgenden fünf Tagen gibt es nur Tee – drei Liter sollten es mindestens sein! Verschiedene Teesorten bringen Abwechslung für die Geschmacksknospen. Sind diese Tage geschafft, folgen drei Aufbautage. Am ersten Tag ist nur ein Apfel erlaubt, danach kann die Nahrungszufuhr langsam gesteigert werden.
- bis zu elf Tage
- nur für völlig gesunde Menschen
- nur Tee (mindestens drei Liter)
Molkekur
Ein bis anderthalb Liter Molke und bis zu drei Liter Wasser oder Tee stehen hier auf dem Speiseplan. Die Dauer der Fastenkur reicht von einigen Tagen bis hin zu vier Wochen.
- Einige Tage bis vier Wochen
- bis 1,5 l Molke
- bis zu 3 l Wasser
Heilfasten nach Buchinger
Die Fastenkur dauert zwischen fünf Tage und drei Wochen. Erlaubt ist nur Flüssignahrung wie Gemüsebrühe, Saft, Kräutertee und ein Löffel Honig. Mäßige körperliche Bewegung soll den Muskelabbau verzögern.
- fünf Tage bis drei Wochen
- mäßige körperliche Bewegung
- Flüssignahrung
Intervallfasten
Erlaubt ist, was schmeckt
- 16:8-Methode (intermittierendes Fasten)
Diese Fasten-Form lässt sich relativ leicht in den Alltag integrieren: Acht Stunden wird normal gegessen und 16 Stunden gefastet.
Beispiel: Fastenbrechen wäre um 10 Uhr mit einem Frühstück, um 14 Uhr gibt es Mittagessen und um 18 Uhr die letzte Mahlzeit des Tages.
Alternativ lässt die oder der Fastende das Frühstück komplett weg, zwei größere Mahlzeiten stehen dann im Mittelpunkt. Generell ist der Essensplan aber durchaus flexibel: Wer um 20 Uhr abends noch mit Freunden im Restaurant isst, verschiebt die erste Mahlzeit des nächsten Tages entsprechend auf 12 Uhr mittags.
- 5:2-Methode
Bei dieser Methode isst die oder der Fastende an fünf Tagen der Woche normal, an den übrigen zwei Fastentagen dürfen es maximal 500 Kalorien sein – ideal sind dann Gemüse, mageres Fleisch oder Fisch.
Die Tage des Verzichts können, müssen aber nicht aufeinander folgen und sollten möglichst nicht immer die gleichen Wochentage sein.
Wie viel und was gegessen werden darf, darüber existieren beim Intervallfasten keine starren Regeln. Nicht verkehrt liegt, wer sich an die Ernährungsregeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hält:
- abwechslungsreich essen
- pflanzlichen und Vollkorn-Lebensmitteln den Vorzug geben
- fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag genießen
- tierische und stark zuckerhaltige Lebensmittel maßvoll konsumieren
- Snacks zwischen den Hauptmahlzeiten sollten möglichst tabu sein.
In die 16-stündige Fastenzeit fallen idealerweise noch sieben bis neun Stunden Schlaf – ein Grund, warum diese Form des Verzichts als leichter empfunden wird. Gilt es also, "nur" die verbleibenden Stunden durchzuhalten. Dabei hilft viel trinken: Erlaubt sind Wasser sowie ungesüßter Kaffee oder Tee.
Durch die regelmäßigen Mahlzeiten bleibt dem Körper während des intermittierenden Fastens genug Energie für körperliche Bewegung: Joggen, Schwimmen, Walken oder einfach nur Spazierengehen – erlaubt ist, was gefällt.
Noch existieren wenige Studien, welche Auswirkung intermittierendes Fasten auf den menschlichen Körper hat. Im Tiermodell senkte das Intervallfasten den Blutglukose- und Insulinspiegel von Mäusen und veränderte den Fettstoffwechsel positiv, da das viszerale Fett (Fett, das innere Organe umgibt) reduziert wird (zur Studie auf bzfe.de). Letztendlich ist es aber eine persönliche Entscheidung, ob und welche Fastenformen zu einem selbst passen. Oft führen auch eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung zur gewünschten Gewichtsreduktion.
Verzicht auf Fleisch
Verzicht auf Alkohol
Verzicht auf Süßigkeiten
Verzicht aufs Auto
Der Mythos Entschlacken
Für wen ist Fasten tabu?
- Schwangere
- Stillende
- Kinder
- sehr alte Menschen
- Menschen mit Essstörungen
- Personen, die Medikamente einnehmen
Zuletzt geändert: 25.01.2019