Illustration zum Verpackungsmythos "Glas schont die Umwelt"

Glas schont die Umwelt. Oder?

Plastik ist schlecht, Papier gut, Glas eine ökologisch sinnvolle Verpackung und unverpackt sowieso das Beste. Die Alnatura Verpackungsexpertinnen kennen diese naheliegenden Annahmen, doch die Realität ist viel komplexer.

Unser Fakten-Check gibt Orientierung im Verpackungsdschungel.

Ökobilanz von Einwegglas vs. Verbundkarton

Glas hat klare Vorteile: Es ist gasdicht und geschmacksneutral, es geht keine Wechselwirkung mit anderen Stoffen ein, dazu lässt sich Glas sehr gut recyclen bzw. häufig wiederverwenden.

Eigentlich die perfekte Lebensmittelverpackung, wäre da nicht die schlechte Ökobilanz bei einfacher Nutzung. Bei der Betrachtung der Umweltwirkungen schneidet Glas im Vergleich zu anderen Verpackungsarten alles andere als gut ab.

Der Hauptgrund: Glas kann nur unter extrem hohen Temperaturen von 1.600 °C hergestellt und beim Recycling wieder eingeschmolzen werden, das kostet viel Energie und verursacht entsprechend viel CO2. Und das hohe Gewicht belastet die Transportbilanz mit zusätzlichen Emissionen. Regionale Mehrwegkreisläufe wären eine Lösung, doch diese lassen sich noch nicht immer umsetzen.

Die Alternative? Der Verbundkarton mit seinem vergleichsweise geringen Materialeinsatz und Gewicht. Dieser besteht zu 75 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen und kann recycelt werden. Unter Abwägung aller Fakten kommen die Alnatura Expertinnen immer wieder zu dem Schluss, dass für Milch & Co. der Verbundkarton die sinnvollste Verpackung ist.