Häufige Fragen: die Mangroven-Initiative, Garnelenzucht und Co. 

Garnelen aus Aquakultur oder Wildfang – worin liegen die Unterschiede?

Garnelen werden entweder in Aquakulturen gezüchtet oder mit Netzen im offenen Meer gefangen.

Beim Wildfang werden Garnelen mit kleinmaschigen Grundschleppnetzen gefangen. Diese Technik ist nicht nur energieaufwändig, sie kann auch den Öko-Systemen am Meeresgrund, wie z. B. Korallen, irreparable Schäden zufügen. Problematisch sind auch die großen Mengen ungewollten Beifanges. Beifang bedeutet: Die in den Netzen neben den Garnelen gefangenen Tiere haben keine wirtschaftliche Bedeutung; sie verenden in den Netzen und werden wieder ins Meer geworfen. Die nachhaltige Fischerei dagegen achtet auf Bestandserhalt (keine Überfischung), auf Reduzierung des Beifanges sowie auf ökologisch vertretbare Fangtechniken, z. B. mit Scherbrettern, die den Meeresboden nicht so stark belasten.

Weil die weltweite Nachfrage nach Garnelen größer ist als die natürlichen Vorkommen, sind seit den 1970er Jahren immer mehr Aquakulturen entstanden. Als Aquakultur bezeichnet man die kontrollierte Aufzucht und Haltung von Fischen oder Meerestieren in Gehegen, die entweder an Land oder aber im Meer errichtet werden. Für die Garnelenzucht werden Teiche an den Meeresküsten angelegt.

 

Mit wem arbeitet Alnatura beim Mangrovenprojekt zusammen?

Die Alnatura Origin Bio-Garnelen stammen ausschließlich von Bio-Garnelenfarmen an der Pazifikküste Costa Ricas. Diese Farmen werden von unserem Herstellerpartner Ristic betreut. Fachliche Partner für die Wiederaufforstung sind die bundeseigene GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) aus Deutschland sowie die costa-ricanische FUNDECODES, eine Umweltorganisation, sowie die regionale Naturschutzorganisation ASEPALECO. Sie kontrollieren das Projekt vor Ort und schulen ortsansässige Familien, die die Renaturierungsarbeiten durchführen.

 

Ökologische oder konventionelle Garnelenzucht – worin liegen die Unterschiede?

Es gibt sowohl konventionell als auch ökologisch bewirtschaftete Aquakulturen. In den Anfangsjahren der Garnelenzucht und -haltung wurden durch den Teichbau wertvolle Mangrovenwälder zerstört. Allein in Ecuador, einem wichtigen Produzenten von Garnelen, sind rund 70 Prozent der ursprünglichen Mangrovenwälder verschwunden. Mangroven sind ein bedeutender Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen, auch schützen sie die Küsten vor Fluten. Inzwischen ist das Abholzen von Mangroven für Aquakulturzwecke in den meisten Ländern verboten.

In den Teichen der konventionellen Aquakultur werden Garnelen in sehr hohen Besatzdichten gehalten und intensiv gefüttert. Hierdurch können die Tiere erkranken, sie müssen dann mit Antibiotika behandelt werden. Diese Antibiotika wiederum können zu Rückständen in den Gewässern, aber auch in den Garnelen selbst führen. Hinzu kommen Gewässerbelastungen durch Desinfektionsmittel, Futterreste und Exkremente der Tiere. In der Summe führt diese Form der Bewirtschaftung zu großen Umweltproblemen.

Anders die ökologische Aquakultur, hier werden klar definierte Standards eingehalten: Bei der ökologischen Garnelenzucht wird auf den Schutz bestehender Mangrovenwälder geachtet. Darüber hinaus sind niedrige Besatzdichten, der Verzicht auf Antibiotika und Chemikalien sowie die Versorgung der Garnelen mit Bio-Futter zentrale Kriterien.

 

Sind Garnelen eine gefährdete Tierart?

Ja. Die Nachfrage nach Garnelen (engl.: shrimps oder prawns) ist viel höher als die natürlichen Vorkommen. Deswegen haben sich neben dem Wildfang Aquakulturen zur Gewinnung von Garnelen etabliert. Durch Aufzucht und Haltung in eigens angelegten Aufzuchtstationen bzw. Teichen kann zwar die starke Nachfrage nach Garnelen bedient werden – Garnelen gelten inzwischen als Massenware auf den Weltmärkten für Meeresfrüchte –, allerdings belasten konventionell bewirtschaftete Aquakulturen die Ökosysteme an Land und im Wasser erheblich.

 

Was sind Mangroven und warum sind sie so wichtig?

Mangrovenwälder bestehen aus Bäumen und Sträuchern, die an tropischen Küsten in salzigem Wasser wachsen. Sie schützen die Ufer und dort lebende Menschen vor Hochwasser und Flutwellen und sind ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Der Wasserraum zwischen den Stelzwurzeln der Mangroven dient als „Mutterstube“ für viele Fische und Krustentiere. Für die Küstenbewohner sind Mangroven wichtig für den Fischfang. Auch sammeln sie in den Mangroven Feuerholz, essbaren Krabben, Muscheln sowie Honig von wildlebenden Bienen. Wissenschaftler schätzen, dass weltweit rund 30 Prozent der ursprünglichen Mangrovenflächen vom Menschen zerstört worden sind. Der Rückgang der Flächen hält nach wie vor an. Mangrovenwälder speichern um ein Vielfaches mehr an Kohlenstoff als jeder andere Wald dieser Erde. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

 

Welches Ziel verfolgt das Mangrovenprojekt?

Mit dem Projekt sollen zunächst zehn und langfristig 100 Hektar Küstenfläche im Westen von Costa Rica (Mittelamerika) mit Mangroven renaturiert werden. Die Wiederherstellung dieses Lebensraumes ist sowohl aus ökologischer als auch aus sozialer Sicht wichtig: Mangroven sind Bäume und Sträucher, die an tropischen Küsten in salzigem Wasser wachsen. Sie schützen die Ufer und die dort lebenden Menschen vor Hochwasser und sind ein bedeutsamer Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere, u. a. dienen sie als Brutstätte für Garnelen. Diese fischreichen Gewässer ermöglichen auch Fischern eine Existenz. Die Mangrovenflächen befinden sich auf der Halbinsel Nicoya. Auf Nicoya liegt die Bio-Garnelenfarm, von der die Bio-Garnelen für die Alnatura Origin Produkte stammen.

 

Wie unterstützt Alnatura das Mangrovenprojekt?

Für jede verkaufte Packung Alnatura Origin Garnelen gehen 15 Cent an das Mangrovenprojekt in Costa Rica. Dieses Projekt ist Teil der Clean-Shrimp-Initiative unseres Herstellerpartners Ristic. Alnatura unterstützt das Mangrovenprojekt langfristig. Nur so können die ehemaligen Mangrovenflächen dauerhaft wiederhergestellt werden. Jedes Jahr ermöglicht das Engagement von Alnatura die Renaturierung von drei Hektar Mangrovenwälder, im Laufe der nächsten zehn Jahre also rund 30 Hektar. Insgesamt sollen über die Clean-Shrimp-Initiative 100 Hektar Mangrovenfläche in Costa Rica wiederhergestellt werden.